Das Buch wurde allen Siegburger Grundschulen und Eingangsklassen der weiterführenden Schulen übergeben. Interessierte Schüler durften am Mittwoch an der Lesung mit Autor Georg Wieghaus in der Aula des Stadtmuseums teilnehmen, im Anschluss Fragen stellen und über das Gehörte diskutieren.

Der Sinto-Deutsche Johann Trollmann gehörte in den 20er Jahren zu den besten Boxern Deutschlands. Am 9. Juni 1933 fand in Berlin der Kampf um die Deutsche Meisterschaft statt, den "Troll", wie ihn das Publikum nannte, gewann. Acht Tage später erkannte ihm der Boxverband, der von Nationalsozialisten durchsetzt war, den Titel ab, weil er "unsauber und undeutsch" gekämpft habe und nicht würdig sei, ein Deutscher Meister zu sein. Seine Karriere war beendet, 1944 wurde er im Konzentrationslager Neuengamme totgeprügelt.

Autor Georg Wieghaus arbeitete als Museumspädagoge, als Lektor und Verlagsleiter in einem Kinderbuchverlag, seit Mitte der 90er Jahre ist er als freier Lektor und Autor tätig, schreibt unter anderem Hörspiele und Kinderbücher. Bruder Lukas Ruegenberg, Benediktinermönch in der Abtei Maria Laach und Buchillustrator, begann 1965 als Sozialarbeiter und ist Initiator zahlreicher sozialer Projekte.

Der 84-Jährige befasst sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Sinti und Roma, ist als Künstler und Sozialarbeiter aktiv. Ihnen beiden ist es in Zusammenarbeit und gegenseitiger Ergänzung gelungen, ein atmosphärisch dichtes und dennoch leicht verständliches und für Kinder nachempfindbares Buch zu gestalten, das sicher auch Erwachsenen zu empfehlen ist.

Georg Wieghaus/Lukas Ruegenberg: Die Geschichte des Boxers Johann Trollmann, Edition Kalk, Verlag der Buchhandlung W. Ohlerth, 14,80 Euro