Kurs zur Gewaltprävention Selbstbewusstsein gemeinsam fördern

SIEGBURG · Der Polizeisportverein Siegburg bot ein Präventionsprojekt für 14 Mädchen an. Spielerisch sollten sie lernen "Nein" zu sagen und ihr Selbstbewusstsein stärken.

„Nein!“ schrien 14 Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren in der Turnhalle des Alleegymnasiums in Siegburg. Denn Gewaltprävention war unter anderem das Ziel der Projektwoche mit dem Titel „Sei stark – sag nein!“. Spielerisch lernten sie mit qualifizierten Trainern von „Skills4Life“ Handlungsalternativen zur Gewalt und förderten ihre Motivation zur Zivilcourage und Selbstbehauptung.

Ins Leben gerufen hat die Projektwoche der Polizeisportverein Siegburg im Jahr 2008. In Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Siegburg und der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises bieten sie das Training jedes Jahr in den Ferien an.

Und es kommt bei den Kindern sehr gut an: Zum wiederholten Male machten in diesem Jahr laut der freiwilligen Helferin Brigitte Kleine viele begeistert mit. So auch die zehnjährige Emily, der es besonders gut gefiel, dass sie in der Turnhalle alle Geräte benutzen durfte. Denn Pausen zwischen den Trainingseinheiten machte Hanna Silalahi von „Skills4Life“ immer wieder. Aber nach Ausruhen war den aufgeweckten Mädchen nicht zumute: Sie wirbelten durch die Halle, spielten Fangen und Fußball. Das Ballkicken ist nämlich eine große Leidenschaft der zehnjährigen Fiona. „Wir bekommen Bälle, mit denen wir frei spielen dürfen“, sagte sie.

„Das gefällt mir richtig gut.“ Als eine „gelungene Mischung zwischen Theorie und Training“ bezeichnete Kira das Projekt. Zum Entspannen gab es ein Video, in dem die Mädchen einem Mann beim Selbstverteidigen zusahen. Die Gesamtleitung hatte Michael Kohlhaw, Kommissar für Kriminalprävention und Opferschutz bei der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg. Dass sich das Projekt an Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren richtet, begründete er damit, dass sie in diesem Alter noch bereit sind, Präventionsinhalte spielerisch aufzunehmen.

„Die Kinder sind daher empfänglich für die Themen“, sagte er. „Die Vermittlung von Spielregeln und die Akzeptanz persönlicher Grenzen sind möglich, wenn es spielerisch und in der Gruppe vermittelt wird.“ Sogar Freundschaften sind in den fünf Tagen entstanden. Sarah etwa kannte ein paar Teilnehmerinnen zwar schon aus ihrer Schulklasse, hat aber auch neue Freundinnen gefunden.

Finanzielle Unterstützung für das Projekt bekam der Polizeisportverein von den Sponsoren Brühler Bank, Rhein-Sieg-Finanz und der Opferhilfeorganisation „Weißer Ring“.

Dies ist Kohlhaw sehr wichtig, denn ohne sie könnte er das Projekt nicht anbieten. Für das kommende Jahr sind nämlich wieder Projektwochen für Jungen und Mädchen geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort