Sicherheit im Civitec-Rechenzentrum Server ziehen von Siegburg nach Aachen

SIEGBURG · Ob Personalausweis oder Kraftfahrzeugzulassung, jeder Antrag im Rhein-Sieg-Kreis läuft über die 700 Server von Civitec. Die stehen derzeit in Siegburg. Noch, denn der Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung wird sein Rechenzentrum von der Siegburger Mühlenstraße nach Aachen verlegen.

 Die Civitec-Mitarbeiter bleiben in Siegburg, lediglich die Technik wird nach Aachen verlagert.

Die Civitec-Mitarbeiter bleiben in Siegburg, lediglich die Technik wird nach Aachen verlagert.

Foto: Nadine Quadt

Das teilte Civitec-Geschäftsführer Thomas Neukirch nach den Sitzungen von Verwaltungsausschuss und Zweckverbandsversammlung mit. Für die mehr als 140 Mitarbeiter (120 in Siegburg, 15 in Solingen und sechs in Gummersbach) ändert sich dadurch momentan nichts, versichert Neukirch.

Nach zehn Jahren ist das Rechenzentrum in Siegburg in die Jahre gekommen. "Die physische Gebäudesicherheit ist nicht mehr gegeben", erklärt Neukirch. Die bauliche Situation und die installierte Schutztechnik entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen. "Um beides wieder gewähren zu können, hätten wir erheblich investieren müssen." Zumal ein zweiter Standort dringend erforderlich sei, um die Sicherheit der Daten von einer Million Einwohnern im Zweckverband, die auf den Civitec-Servern zusammenlaufen, weiterhin zu wahren.

"Bisher ist zum Glück noch nichts passiert", sagt Thomas Neukirch. Aber man wolle alles unternehmen, um eine sogenannte Havarie zu vermeiden. Dabei gehe es um die Gebäudesicherheit. Einen Hackerangriff indes könne man trotz Sicherheitsvorkehrungen nie ganz ausschließen.

Aus Kostengründen hatte sich der Civitec-Verwaltungsausschuss im vergangenen Jahr gegen die Investition in den alten Standort und für die Option eines Serverhousings entschieden. Das bedeutet, die Civitec-Server werden in den Gebäuden eines Rechenzentrumsanbieters untergebracht und ins Netz eingebunden. Anders als beim Hosting stellt der Anbieter nur Gebäude, Strom, Datenleitung und Klimatisierung zur Verfügung. Der Kunde, also Civitec, betreibt die Server.

Zwei Standorte hatte der Zweckverband Civitec, dem neben dem Rhein-Sieg-Kreis und seinen 19 Kommunen auch der Oberbergische Kreis und seine Kommunen sowie die Stadt Solingen angehören, in die engere Auswahl genommen. Die mehrheitliche Entscheidung fiel nun aus Kostengründen auf zwei Rechenzentren der Regio IT in Aachen. "Das hilft uns Mehrkosten von 500 000 Euro pro Jahr zu vermeiden", so Civitec-Geschäftsführer Neukirch. Eine Entscheidung, die die Stadt Solingen nicht mitträgt. Sie hat angekündigt, aus dem Zweckverband austreten zu wollen.

Im Herbst beginne der Technikumzug, im Sommer 2016 sei alles fertig, kündigte Thomas Neukirch an. Zunächst ist der Housing-Vertrag auf fünf Jahre festgelegt. So lange haben die Civitec-Mitarbeiter in dem Bereich nach GA-Informationen eine Arbeitsplatzgarantie. Über die Option eines Hostings, bei dem die Civitec-Server auch in Aachen betreut würden, soll später diskutiert werden.

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