Tag der Arbeit Maikundgebung findet erstmals auf dem Siegburger Marktplatz statt

Siegburg · Nach zwei Jahren coronabedingter Pause gibt es wieder eine Maikundgebung in Siegburg – allerdings nicht mehr vor dem Gewerkschaftshaus, sondern auf dem Marktplatz. Die politische Kundgebung wird um ein Fest für die ganze Familie erweitert.

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause gibt es wieder eine Maikundgebung in Siegburg: Bürgermeister Stefan Rosemann (v.l.) Omer Semmo (DGB) und Michael Korsmeier (IG Metall) stellen vor, was neu ist.

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause gibt es wieder eine Maikundgebung in Siegburg: Bürgermeister Stefan Rosemann (v.l.) Omer Semmo (DGB) und Michael Korsmeier (IG Metall) stellen vor, was neu ist.

Foto: Nadine Quadt

Der Termin ist seit Jahrzehnten gesetzt, die Kaiserstraße an diesem Tag vor dem Siegburger Gewerkschaftshaus gesperrt: Traditionell ruft der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) dort am 1. Mai zur Maikundgebung. In den vergangenen zwei Jahren musste er indes coronabedingt pausieren. Umso glücklicher zeigt sich Omer Semmo vom DGB-Kreisverband, dass es an diesem Tag der Arbeit wieder eine Kundgebung geben kann. Allerdings nicht an gewohnter Stelle. In Kooperation mit der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg und der Stadt Siegburg lädt der DGB am Sonntag auf den Marktplatz – und erweitert die politische Kundgebung um ein Fest für die ganze Familie.

„Damit sind wir jetzt mitten in der Stadt“, sagt Michael Korsmeier, erster Bevollmächtigter der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg. Den Umzug begründet er mit der Corona-Pandemie. „Wir haben in den vergangenen Jahren meist 500 Teilnehmer bei unseren Kundgebungen gehabt“, so Korsmeier. Dabei sei es vor dem Gewerkschaftshaus immer sehr eng geworden. Mit Blick auf die Pandemie habe man deswegen gemeinsam mit der Stadt nach einer Alternative gesucht. „Auf dem Markt haben wir nun deutlich mehr Raum“, sagt Korsmeier. Und auch für alle eine bessere Sicht auf die große Bühne.

Auf der steht ab 11 Uhr zunächst die Maikundgebung an. „Wir nehmen natürlich auch Bezug auf den Angriffskrieg in der Ukraine“, sagt Omer Semmo, der zusammen mit Stefanie Büttgen die Begrüßung übernehmen wird. Diesen verurteile der DGB als klaren Völkerrechtsbruch. Angesichts der anstehenden Landtagswahl werde der DGB aber auch seine zentralen Forderungen für eine gute und gerecht bezahlte Arbeit in den Fokus rücken. Für die IG Metall übernimmt mit Gesa Steinseifer und Linus Bentzinger die Jugend die Mairede. Und auch Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann richtet ein Grußwort an die Teilnehmer.

„Die Veranstaltung gehört in den Mittelpunkt der Stadt“, sagte er am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Es sei gut, dass sie auf dem Markt nun mehr Platz habe als vor dem Gewerkschaftshaus. Für die Stadt sei die Maikundgebung auch ein Testballon für andere Veranstaltungen auf dem Markt, „die wir in diesem Jahr wieder planen“. Bei der ersten Auflage am neuen Ort habe man bewusst ein wenig Luft nach oben gelassen. „Wir haben die Hoffnung, dass sie sich am neuen Ort und in ihrer neuen Art etabliert“, sagt Michael Korsmeier.

Ein Wiedersehen gibt es mit Wilfried Schmickler. Der Kabarettist steht seit Jahrzehnten auf der Bühne der Siegburger Maikundgebung, leitet aber erstmals über zum anschließenden Familienfest mit Karussell, Straßenclown und verschiedenen Angeboten. „Das macht einen Großteil der Veranstaltung aus“, so Korsmeier. Örtliche Vereine seien eingebunden, präsentierten Tanz, Folklore, Karate oder auch Gardetanz auf der Bühne und überdies Mitmachaktionen an ihren Ständen. Unter den insgesamt 23 Ausstellern finden sich auch andere Gewerkschaften, zudem Parteien, die Arbeiterwohlfahrt, die Verbraucherzentrale sowie Fridays for Future. Zum Abschluss spielt die Band „Kölsche Welle“. „Eines unserer Ziele ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in ihrer Ganzheit umzusetzen“, erklärt Korsmeier. Deswegen solle der Tag der Arbeit auch ein Feiertag für alle sein.

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