Corona-Prävention Alle Siegburger Schulen sollen Raumluftanlagen bekommen

Siegburg · Siegburger Schüler sollen vor Viren geschützt werden. Deswegen hat die Politik sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass nach den Grundschulen nun auch die beiden Gymnasien mit stationären Lüftungsanlagen ausgestattet werden – und setzt dabei auf Fördermittel.

 Statt mobiler Luftfiltergeräte soll es in den Siegburger Schulen künftig zentrale oder dezentrale Raumluftanlagen geben.

Statt mobiler Luftfiltergeräte soll es in den Siegburger Schulen künftig zentrale oder dezentrale Raumluftanlagen geben.

Foto: dpa/Armin Weigel

Die Siegburger Schulen sollen mit Raumluftanlagen ausgestattet werden, darin sind sich Politik und Verwaltung einig. Die notwendigen Mittel zur Ausschreibung der Planung für die acht Grundschulen hat der Rat in seiner letzten Sitzung des vergangenen Jahres bewilligt. Und er hat auch die nächsten Schritte für die beiden Siegburger Gymnasien angestoßen.

Damit steht fest, dass neben den Grundschulen nun auch das Anno-Gymnasium und das Gymnasium Alleestraße Raumluftanlagen erhalten. Bei der Finanzierung setzt die Politik wie schon bei den Grundschulen auf Fördermittel des Bundes. Allein bei den acht Grundschulen rechnet die Stadt mit Baukosten in Höhe von rund acht Millionen Euro. 3,2 Millionen Euro davon sind durch bereits bewilligte Fördermittel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle abgedeckt.

Auch für das Anno-Gymnasium ist laut Stadt schon ein Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro bewilligt, für das Gymnasium Alleestraße seien Fördermittel beantragt. Insbesondere beim denkmalgeschützten Gebäude des Gymnasiums Alleestraße stufte der mit den Voruntersuchungen beauftragte Gutachter Rainer Adloff vom Planteam B&K die notwendigen Arbeiten allerdings als sehr komplex ein. Insgesamt sollen sich die Kosten bei den weiterführenden Schulen auf bis zu neun Millionen Euro belaufen.

„Die Entscheidung ist grundsätzlich richtig“, sagte der Beigeordnete Andreas Mast. Allerdings habe er große Zweifel, dass sich die Projekte innerhalb der in den Förderbescheiden gesetzten Zeiträumen umsetzen lassen. Das Programm schreibt aktuell vor, dass die bezuschussten Projekte binnen eines Jahres ab Zugang des Bewilligungsbescheids umgesetzt sein müssen. Nur dann gibt es auch den Zuschuss.

Fristgerechte Umsetzung ist unrealistisch

„Allein die Planung nimmt mehrere Monate in Anspruch“, gab Mast zu bedenken. Fehlende personelle Kapazitäten, die unsichere Marktentwicklung, unvorhersehbare Lieferzeiten und viele offene Baustellen zeitgleich bei laufendem Schulbetrieb zählte er als weitere Faktoren auf, die eine Umsetzung innerhalb eines Jahres unrealistisch machten. „Es ist ein Irrtum zu glauben, dass alle Siegburger Schulen im Herbst Raumluftanlagen haben.“

Die Politik setzt über die Fraktionsgrenzen hinweg darauf, dass die Fristen verlängert werden. Schließlich stünden alle Kommunen vor einem ähnlichen Problem. Automatisch werde das vermutlich nicht geschehen, räumte Mast ein: „Da braucht es den Druck der kommunalen Spitzenverbände auf den Bund.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort