20. Stadtputztag in Siegburg Bürgerinnen und Bürger räumen ihre Stadt auf

Siegburg · Siegburger machten am Wochenende ihre Stadt wieder sauber. In den verschiedenen Stadtteilen waren Vereine, Organisationen und Kitas unterwegs, um Müll zu sammeln.

Miriam und Heinrich Thiessen sammeln mit Sohn Jona Unrat entlang der Wahnbachtalstraße.

Miriam und Heinrich Thiessen sammeln mit Sohn Jona Unrat entlang der Wahnbachtalstraße.

Foto: Paul Kieras

Zum mittlerweile 20. Stadtputztag lud die Verwaltung am Samstag ein und die Bereitschaft, freiwillig den Müll anderer einzusammeln, war wie in allen Jahren vor Corona sehr groß. 2200 Teilnehmer von 54 Vereinen, Organisationen und Institutionen folgten dem Aufruf und schwärmten auf das gesamte Stadtgebiet aus. Ausgelassen wurde dieses Mal allerdings das Siegufer, wo der Fischschutzverein sonst aufräumt. „Wegen des Hochwassers und der Strömung ist es zu gefährlich dort, deshalb konzentrieren wir uns dieses Mal auf den Mühlengraben“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Klaus Weisser.

Der ungewöhnlichste Fund der circa 60 teilnehmenden Vereinsangehörigen war ein toter Waschbär. Der sei aber wohl eines natürlichen Todes gestorben und nicht entsorgt worden, vermutet Weisser. Eine Geldbörse mit verschiedenen Ausweispapieren wurde der Polizei übergeben. „Den üblichen Dreck“ sammelten laut ihrem Vorsitzenden, Benjamin Schmitz, die rund 30 Mitglieder des Heimatvereins Seligenthal. Aber auch neun Autoreifen und einen Kanister Altöl konnten sie bergen.

Edeltrude Hühnerberg, die bisher an allen Stadtputztagen teilgenommen hat, erklärte zu der Umweltverschmutzung unterhalb der Talsperre: „Man fragt sich, wofür wir hier eigentlich sauber machen, jeden Tag, den ich hier unterwegs bin, finde ich etwas.“ Dabei stehen so viele Abfallbehälter zur Verfügung. Es sei einfach traurig, sagte sie. 30 blaue Müllsäcke voll sammelte der Heimatverein in seinem Stadtteil.

Kitas und Vereine sammeln Müll auf

Auch die Kleinsten beteiligten sich am Großreinemachen. Allein 17 Kindertagesstätten waren angemeldet, die das Umfeld ihrer Einrichtungen von Müll befreien wollten. Eine der größten Gruppen stellten wieder die Gemeinschaftsgrundschule, das Kinderheim Pauline von Mallinckrodt, die Kita Pauline, verschiedene Vereine sowie die Jugendfeuerwehr im Stadtteil Wolsdorf. Außerdem war dort die Siedlergemeinschaft der Siedlung Marienfried unterwegs, die bereits vor über 40 Jahren regelmäßig den Wald rund um ihre Siedlung reinigte, als der Stadtputztag noch in weiter Ferne lag. Etwa 1900 Handschuhpaare und 1380 Müllsäcke mit einem jeweiligen Volumen von 120 Litern wurden an den verschiedenen Treffpunkten der Gruppen ausgegeben. Zusätzlich 130 Greifzangen und 130 Warnwesten. „Damit haben wir Gruppen ausgestattet, die an gefährlichen Straßen wie die Wahnbachtalstraße im Einsatz sind“, erklärte Koordinatorin Andrea Meister vom Amt für Umwelt und Wirtschaftsförderung. Drei Fahrzeuge des Baubetriebsamtes waren unterwegs, um die gefüllten Säcke an festgelegten Standorten abzuholen.

Müllaufkommen hat abgenommen

Was Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Aufspüren von Hinterlassenschaften der Umweltsünder einsammelten, reichte von einer Toilettenschüssel über das Gerüst einer Industrie-Kaffeemaschine bis zur Matratze. Insgesamt hatten die Sammler den Eindruck, dass das Müllaufkommen abgenommen habe, was auch Benjamin Schmitz bestätigte. Bürgermeister Stefan Rosemann und Andrea Meister gaben bei einem Resümee an, es seien circa 35 Kubikmeter Müll zusammengekommen. Rosemann zeigte sich erfreut, dass die Beteiligung am Putztag Vor-Corona Niveau erreicht hatte und lobte die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen: „Solche Veranstaltungen bringen Stadtteile zusammen.“

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