Jugendarbeit in Siegburg Die Bahn nimmt Eisenbahnwaggons nicht zurück

Siegburg · Nach dem Aus für eine offene Jugendarbeit in Siegburg-Brückberg soll die Stadt die für das Projekt bereits gekauften Eisenbahnwaggons wieder zurückgeben. Doch die Deutsche Bahn spielt nicht mit.

Die Visualisierung der Stadt zeigt, wie das Jugendzentrum Bahnhof Brückberg aussehen sollte.

Die Visualisierung der Stadt zeigt, wie das Jugendzentrum Bahnhof Brückberg aussehen sollte.

Foto: Stadt Siegburg

Die Aufregung rund um das Aus für eine offene Jugendarbeit rund um zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons im Siegburger Stadtteil Brückberg hat sich noch nicht gelegt. Im Dezember hatten CDU, Grüne, SBU und Volksabstimmung dem Projekt ein jähes Ende bereitet und mehrheitlich im Rat beschlossen, dass auf dem Brückberger Spiel- und Sportplatz keine Waggons aufgestellt werden. Familien vom Brückberg, das Evangelische Jugendwerk als Träger des Projektes sowie viele Siegburger Bürgerinnen und Bürger zeigten sich anschließend enttäuscht und verärgert.

Unterdessen ist die Stadt Siegburg, wie vom Rat mehrheitlich beauftragt, mit der Bitte an die Deutsche Bahn herangetreten, den nach einem ursprünglichen Ratsbeschluss getätigten Kauf der Eisenbahnwaggons wieder rückgängig zu machen. Ohne Erfolg, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Bahn habe die Anfrage in der vergangenen Woche beantwortet und halte am Vertrag fest, so die Verwaltung. Damit entfalle die Option Rückabwicklung. Der Rat forderte für diesen Fall einen Weiterverkauf. Wenn dies ebenfalls nicht möglich sei, sollten die Eisenbahnwaggons „an noch festzulegenden anderen Orten in Siegburg aufgestellt werden".

Scharfe Kritik am Ratsbeschluss gab es gleich nach der Ratssitzung von Vertreterinnen des Evangelischen Kirchenkreises an Rhein und Sieg, dessen Evangelisches Jugendwerk das Projekt tragen sollte. Jugendliche, die an den Planungen beteiligt waren, zeigten sich zudem enttäuscht. Und Familien, die sich schon im Juli 2022 klar für das Projekt „Bahnhof Brückberg“ positioniert hatten, starteten eine Onlinepetition. Darin haben sich bis Dienstag 881 Menschen für die Umsetzung der ursprünglichen Idee ausgesprochen.