Zu wenig Platz Am Neuenhof Siegburger Feuerwache braucht neuen Standort

Siegburg · Die Hauptwache der Siegburger Feuerwehr ist in die Jahre gekommen. Für die notwendige Sanierung und Erweiterung fehlt am Neuenhof aber der Platz. Deswegen steht in Stadtrat eine Grundsatzentscheidung für einen neuen Standort an.

Die Siegburger Feuerwache muss saniert und erweitert werden - am bisherigen Standort am Neuenhof ist dafür nicht genügend Platz.

Die Siegburger Feuerwache muss saniert und erweitert werden - am bisherigen Standort am Neuenhof ist dafür nicht genügend Platz.

Foto: Nadine Quadt

Dass die Siegburger Feuerwehrwache am Neuenhof in die Jahre gekommen ist, ist nicht neu. Der Brandschutzbedarfsplan aus dem Jahr 2019 hielt schon fest, dass die Hauptwache der Kreisstadt nach fast 40 Jahren saniert und erneuert werden muss. Inzwischen haben Untersuchungen gezeigt, dass am aktuellen Standort nicht ausreichend Platz für die notwendige Sanierung und Erweiterung ist. Deswegen hat die Stadt nach einem neuen Ort für die Feuerwache gesucht und ihn auf zwei Flächen im noch zu erschließenden „Gewerbegebiet Zange II“ gefunden. Der Stadtrat soll nun in seiner Sitzung am Montag, 24. Oktober, darüber entscheiden, ob dieses Areal für einen Neubau reserviert werden soll.

Die Feuerwache am Neuenhof entspricht nicht mehr den aktuellen Bestimmungen zu Brandschutz und Sicherheit – und bietet zudem nicht ausreichend Platz für die dort angestellten insgesamt 44 hauptamtlichen Feuerwehrleute. Das sind doppelt so viele wie noch bei der Eröffnung der Wache, wie Dezernent Bernd Lehmann bei der Vorstellung des Brandschutzbedarfsplans erklärt hat.

In den vergangenen Jahren haben Gutachter daher die Feuer- und Rettungswache untersucht, mit dem Ergebnis, dass diese am Neuenhof nicht zukunftsfähig ist. „Weder Sanierung noch Neubau sind angesichts der aktuellen Vorschriften in Hinblick auf Arbeitsschutz, des tatsächlichen und durch DIN-Vorschriften erforderlichen Flächenbedarfes und der ungünstigen Verkehrssituation (Hilfsfristen) auf dem bisherigen Gelände möglich“, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage.

Als alternativen Standort sieht die Stadt nur eine Möglichkeit: zwei neben der Isaak-Bürger-Straße gelegene Flächen des künftigen Gewerbegebiets Zange II. Dort wäre auch Platz für das Technische Hilfswerk, das zurzeit „An den Tongruben“ sitzt, aber Bedarf für eine Erweiterung gemeldet hat. Die Realisierung des Gewerbegebiets ist mittlerweile in greifbare Nähe gerückt. Wie die Stadt unlängst im Planungsausschuss mitteilte, will die Obere Wasserbehörde der Bezirksregierung Köln 2023 das Plangenehmigungsverfahren für die Arbeiten zur Renaturierung der Sieg zwischen der Einmündung des Mühlengrabens in die Sieg und der B 56 durchführen. Wenn der Umbau beginnt, kann die Stadt das dort abgetragene Erdreich nutzen, um das geplante Gewerbegebiet aufzuschütten und so vor Hochwasser zu schützen.

„Für die weiteren Standort- und Fahrzeugplanungen der Feuerwehr ist es entscheidend, eine Planungssicherheit hinsichtlich des künftigen Standortes zu haben“, erklärt die Verwaltung. Deswegen soll die Politik nun beschließen, die Fläche für den Neubau zu reservieren und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragen. Entsprechende Planungskosten sind im städtischen Haushalt ab 2023 vorgesehen. Die Stadt hält mit Blick auf den zeitlichen Ablauf des Planungsverfahrens einen Umzug an den Standort Zange ab den Jahren 2027/2028 für realistisch. Danach, so die Verwaltung, könnte das Gelände am Neuenhof für andere Zwecke genutzt werden, da die aktuell ebenfalls noch dort beheimatete Feuerwehr- und Rettungswache des Rhein-Sieg-Kreises bis zu diesem Zeitpunkt in einen Neubau in Sankt Augustin-Buisdorf umgezogen sein soll.

Siegburg: Die Feuerwache braucht einen neuen Standort
Foto: Grafik

Interimslösung am Neuenhof

Um auch bis zum Bezug einer neuen Feuerwache vorschriftsgemäß arbeiten zu können, sind am Neuenhof ebenfalls verschiedene Veränderungen geplant. Dafür stehen im Haushalt Mittel in Höhe von 780.000 Euro bereit. So soll etwa die zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 in Containern eingerichtete provisorische Rettungswache in den Innenhof der Gebäude verlegt werden. Gleiches gilt auch für die Fahrzeuge und die Atemschutzwerkstatt. Durch die Verlagerungen der Containeranlage wird der vorherige Alarmparkplatz wieder frei – und die Einsatzkräfte gelangen nun durch die bisherige Fahrzeughalle des Rettungsdienstes über eine Schleuse in den Umkleidebereich der neuen Containeranlage.

Der Siegburger Rat tagt am Montag 24. Oktober, ab 18 Uhr im Rhein-Sieg-Forum, Bachstraße.

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