Ende der Energiesparverordnung Diese Wahrzeichen in Siegburg und Umgebung leuchten wieder

Rhein-Sieg-Kreis · Städte dürfen ihre Wahrzeichen wieder anstrahlen: Mit dem 15. April endete die Energiesparverordnung, die das Beleuchten von öffentlichen Gebäuden und Denkmälern verboten hatte. Die Kommunen in der Region gehen unterschiedlich mit der neuen Freiheit um.

 Die beleuchtete Abtei auf dem Michaelsberg. (Archivbild)

Die beleuchtete Abtei auf dem Michaelsberg. (Archivbild)

Foto: Holger Arndt

Der Winter ist vorbei. Mit ihm geht auch die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV) zu Ende. Um einen Energienotstand durch den Ukrainekrieg im Winter zu vermeiden, galt sie seit 22. September letzten Jahres. Die Energiesparmaßnahmen waren bundesweit verpflichtend. So durften etwa Büros, in denen überwiegend sitzende Tätigkeiten ausgeübt werden, nur bis maximal 19 Grad Celsius beheizt werden. Trinkwassererwärmungsanlagen, die nur dem Händewaschen dienten, mussten ausgeschaltet bleiben. Und die Beleuchtung öffentlicher Gebäude und Baudenkmäler von außen war untersagt – es sei denn, es gab Sicherheitsgründe.

In Siegburg blieben Stadtmauer, Stadtmuseum und Zeughaus in der kalten Jahreszeit dunkel. Das Katholisch-Soziale Institut (KSI) verzichtete auf das Anstrahlen von Siegburgs Wahrzeichen, der Abtei auf dem Michaelsberg. Der Siegburger Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) hatte schon Ende August vergangenen Jahres beschlossen, 140 Leuchten, die nur repräsentativen Zwecken dienen, ausgeschaltet zu lassen, erklärte Siegburgs Pressesprecher Jan Gerull im Herbst 2022. So verzichtete auch das KSI nachts auf das Anstrahlen der Abtei.

Sichtbare Kulturdenkmäler

Nun haben Stadt, Stadtbetriebe und KSI sich zu Gesprächen getroffen, um kurzfristig die Abtei wieder zum Leuchten zu bringen. „Denn natürlich hat auch das Sichtbarmachen von Kulturdenkmälern einen hohen Wert“, so die Stadtverwaltung. Stromsparen bleibe ein Thema für die Kreisstadt, „nicht erst seit der russischen Invasion in der Ukraine und den weitreichenden Folgen“. Seit 2013 hat Siegburg nach eigenen Angaben mehr als 85 Prozent seiner Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgerüstet und den Energieverbrauch dadurch um 70 Prozent gesenkt.

Die Stadt Sankt Augustin hingegen war laut Pressestelle von der Energiesparverordnung nicht direkt betroffen. „Ob Wahrzeichen in der Stadt wieder angestrahlt werden, steht im Ermessen der jeweiligen Eigentümer“, sagt Pressesprecher Benedikt Burgarten. Hierüber liegen der Stadt keine Erkenntnisse vor. „Da keine solchen angestrahlten Wahrzeichen im städtischen Eigentum stehen, war dies für städtische Gebäude auch zurückliegend kein Thema“, so Bungarten.

In Hennef hingegen ist die Burg Blankenberg ein solches Wahrzeichen. Die Beleuchtung wurde hier laut Stadt bereits um 23.30 Uhr statt wie zuvor um 1 Uhr abgeschaltet. Es bleibe auch in Zukunft bei der reduzierten Beleuchtung. „Zum einen hilft das gegen Lichtverschmutzung, zum anderen sparen wir damit 20 Prozent Energie ein“, teilt Mira Steffan vom Amt für Kultur, Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamt mit. In Troisdorf ist die Burganlage das bekannteste Wahrzeichen. „Die Burg Wissem wird nach dem Auslaufen der Energiesparverordnung wieder beleuchtet“, heißt es hier aus der Stadt.

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