Lagerhalle in Siegburg Großer Drogenfund als Ergebnis einer Polizei-Strategie

Rhein-Sieg-Kreis · Mehr als 170 Kilogramm Drogen wurden in einer Lagerhalle in Siegburg entdeckt. Der sensationelle Fund ist auch das Ergebnis einer Strategie der Kreispolizei. Wie sieht diese aus?

 Symbolbild: Einen großen Drogenfund machte die Polizei Siegburg in der vergangenen Woche.

Symbolbild: Einen großen Drogenfund machte die Polizei Siegburg in der vergangenen Woche.

Foto: Polizei Bonn

Der sensationelle Drogenfund in einer Lagerhalle an der Siegburger Hauptstraße Anfang der Woche sei zwar nicht Ergebnis einer Ermittlungsleistung der Polizei, aber dennoch Folge einer Strategie, so die Kreispolizeibehörde. Wie berichtet, hatten aufmerksame Zeugenhinweise zu einem Fund von etwa 170 Kilo Marihuana und etwa zwei Kilo Amphetamin geführt. Der Gesamtwert wird in Millionenhöhe geschätzt.

Seit Anfang des Jahres 2020 arbeitet die Kreispolizeibehörde mit einem neuen Sicherheitsprogramm. Der Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung der Kriminalität im öffentlichen Raum und erhöhter Polizeipräsenz. Drogenhandel und Beschaffungskriminalität finden nicht selten auf öffentlichen Plätzen statt. Mit uniformierten Kräften und auch mit einem zivilen Einsatztrupp ist die Polizei seitdem intensiv tätig, um dies den Tätern zu erschweren und Straftaten aufzudecken. „Nicht zuletzt erhöht das auch das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Stefan Birk, Sprecher der Polizeibehörde in Siegburg.

Merkwürdiges melden, um Straftaten zu vermeiden

Der Polizei gehe es auch darum, die Menschen dafür zu sensibilisieren, sich an die Polizei zu wenden, wenn sie „ein schlechtes Gefühl“ bei einer Beobachtung haben. „Wer der Meinung ist, da passiert gerade etwas, was merkwürdig ist, sollte den Polizeiruf 110 wählen“, sagt Birk. „Und ich sage bewusst nicht, den ‚Notruf‘. Denn die Nummer zu wählen, kann unter Umständen helfen, eine Straftat zu vereiteln.“ Egal ob es um Eigentumsdelikte, Körperverletzung und Drogendelikte geht, die Beamten machten immer wieder die Erfahrung, dass viele Bürgerinnen und Bürger eher Hemmungen haben, frühzeitig die Polizei anzurufen. „Sie dürfen keine Sorge haben, dass ihnen Kosten entstehen, wenn wir vielleicht auch mal zu einem falschen Alarm kommen“, sagt Birk.

 Neben der Polizei rückten auch Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einer Lagerhalle in Siegburg aus, in der Drogen gefunden wurden.

Neben der Polizei rückten auch Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einer Lagerhalle in Siegburg aus, in der Drogen gefunden wurden.

Foto: Ulrich Felsmann

Taktische Ausrichtung

Die taktische Ausrichtung der Kreispolizei, sowohl mit uniformierten Beamten als auch in Zivil mehr präsent zu sein, zeige aus seiner Sicht Wirkung. Zu dieser Strategie gehörten auch die sogenannten Sicherheitstage wie zuletzt in Sankt Augustin in der vergangenen Woche, die der Leiter der Polizeiwache Sankt Augustin, Polizeihauptkommissar Ralf Madronte, mit seinen Leuten ausrichtete. „Diese Tage haben das Ziel, die Gewalt- und Straßenkriminalität nachhaltig zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken“, so Birk.

Verstärkte Präsenz erhöht das subjektive Sicherheitsempfinden

In Sankt Augustin waren die Polizeibeamten mit dem Ordnungsamt der Stadt und Mitarbeitenden der Stadtwerke Bonn mit mehr als 50 Einsatzkräften an ausgewählten Orten und haben Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Der Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis, leitender Polizeidirektor Andreas Piastowski, und der Direktionsleiter Kriminalität, Kriminaldirektor Thomas Sawatzki, nahmen ebenfalls am Sicherheitstag teil.

Es gab kostenlose Fahrradcodierungen sowie Beratungen über Fahrraddiebstahl, Einbruchschutz und Verkehrssicherheit rund um das Radfahren. Ein weiterer Aspekt des Sicherheitstages war die sichtbare polizeiliche Präsenz im öffentlichen Raum. Zu Fuß und auf Fahrrädern waren Polizistinnen und Polizisten, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Sankt Augustin rund um das Shoppingzentrum Huma und den Naherholungsgebieten entlang der Sieg unterwegs.

Sicherheitstage der Polizei

Intensive Kontrollen wurden auch entlang der Linie 66 durchgeführt. Bei der Überprüfung von Fahrgästen wurden mehr als 50 mutmaßliche Schwarzfahrer ermittelt. Bei 13 weiteren Fahrgästen wurde ein Verstoß gegen die Maskenpflicht festgestellt. Der Verkehrsdienst der Polizei Rhein-Sieg und die Ordnungsbehörde haben im Straßenverkehr mehr als 50 Verwarngelder erhoben und 15 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, überwiegend wegen des Telefonierens mit dem Handy am Steuer, zur Anzeige bringen müssen.

Und auch beim Vorgehen gegen den illegalen Drogenhandel geht die Polizei konsequent weiter, heißt es. Wie berichtet, gab und gibt es besondere Schwerpunkte, und die Polizei gibt sich mit der Benennung solcher Orte verständlicherweise bedeckt. Die Drogenfahnder hätten diese Hotspots im Blick, heißt es. Wenn sie von neuen Plätzen hörten, dann schauten sich das die verdeckten Ermittler an. Man müsste dabei „sensibel“ vorgehen, weil sich die Plätze schnell verlegen. Auch da sei man auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

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