Gymnasium Alleestraße Siegburg kämpft für Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren

Siegburg · Das Gymnasium Alleestraße gibt nicht auf: Die Siegburger Schule versucht weiter, eine Rückkehr zum Abitur nach neun statt acht Jahren durchzusetzen. Ein erster Vorstoß war Ende 2012 gescheitert.

Damals teilte die Bezirksregierung mit, dass eine Neuauflage des Modellversuchs "Abitur nach 12 oder 13 Jahren" derzeit nicht vorgesehen sei - an der Alleestraße müsse also weiterhin nach dem "G 8"-Prinzip verfahren werden.

Doch Schüler, Eltern und auch die Stadt sehen das bilinguale Gymnasium in einer besonderen Situation und sammeln deshalb derzeit Unterschriften, um ihr Anliegen bei NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann zu bekräftigen. "Wir haben nach dem Start der Unterschriftenaktion sehr viel Bestätigung bekommen und die Aktion deshalb bis einschließlich 3. Juni verlängert", erklärte Angela Keil, Vorsitzende der Schulpflegschaft, gegenüber dem GA.

Statistische Werte konnte Keil noch nicht nennen, sie ist aber sicher: "Die Unterstützung ist da, die Frage ist, wie sich das schließlich in Zahlen ausdrückt." Die Zahlen hält auch Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn für sehr wichtig: "Die Ministerin wird unbeeindruckt sein, wenn wir mit 1000 Unterschriften ankommen", sagte er.

Deshalb müssten alle Beteiligten die Werbetrommel rühren: "Es macht nicht viel Arbeit, wenn alle Schüler Oma, Opa, Tante und Onkel fragen", so Huhn. "Da könnten wir schnell 10.000 bis 12.000 Unterschriften zusammenhaben." Mit denen will sich eine kleine Delegation dann auf den Weg nach Düsseldorf zu einem persönlichen Gespräch mit Sylvia Löhrmann machen, der die Schulpflegschaftsvorsitzende bereits einen Brief geschrieben hat.

Darin macht sie deutlich, dass es sich bei ihrem Anliegen "um einen Einzelfall" handele, "um dessen wohlwollende Prüfung" die Siegburger bitten. "Wir wollen auf keinen Fall G 8 an sich anprangern", betont Angela Keil. "Es geht uns darum, in Siegburg die bestmögliche Wahlmöglichkeit für Kinder und Eltern zu bieten." Würde das Gymnasium Alleestraße zu G 9 zurückkehren, stünden mit dem Anno-Gymnasium, das bei G 8 bleiben will, der neuen Gesamtschule und der Realschule alle Möglichkeiten offen.

Im Brief an die Ministerin heißt es: "Wir möchten mit Ihnen über eine individuelle Lösung ins Gespräch kommen, für die es auch rechtlich eine Grundlage gibt." Damit zielt die Initiative auf die Experimentierklausel in Paragraf 25 des NRW-Schulgesetzes ab, das eine nachträgliche Beteiligung am laufenden Schulversuch oder auch einen eigenen Schulversuch ermöglichen würde.

Bürgermeister Franz Huhn hofft nun wie die Schulpflegschaft darauf, dass Brief und Unterschriftensammlung beim Ministerium Gehör finden. Dass dem Gymnasium Alleestraße die Rückkehr zu G 9 umgehend ermöglicht wird, zweifelt er zwar an. "Aber Siegburg kann damit zumindest ein Zeichen auch für andere Städte setzen", glaubt er.

Wer an der Unterschriftenaktion teilnehmen möchte, kann sich an die Schulpflegschaft (schulpflegschaft@alleegymnasium.de) oder die Stadt (Diana.Wissmann@siegburg.de) wenden.

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