Warnstreik der Gewerkschaft NGG Nordsee-Mitarbeiter streiken in Siegburg für mehr Lohn
SIEGBURG · Mitarbeiter der Nordsee-Filiale in Siegburg haben sich am Freitag an einem Warnstreik beteiligt, zu dem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aufgerufen hatte. Sie machten auf eine faire Bezahlung aufmerksam.
Für eine Stunde haben am Freitagvormittag die Mitarbeitenden der Siegburger Nordsee-Filiale ihre Arbeit niedergelegt. Damit beteiligten sie sich am Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen hatte. Mit Plakaten, Megafon und Rasseln machten sie auf ihre Forderung nach einer fairen Bezahlung aufmerksam. Stühle blockierten ab 11 Uhr den Zugang in das an der Holzgasse gelegene Lokal der Fast-Food-Kette. Viele Passanten blieben stehen, informierten und solidarisierten sich, indem sie Unterstützerkarten ausfüllten.
„Es wird Zeit, dass sich etwas tut“, sagte Maja Wiesner, Geschäftsführerin der NGG Köln. Die NGG fordert in den laufenden Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Systemgastronomie einen Einstiegslohn von zwölf Euro. Laut Wiesner hatten die Arbeitgeber in der letzten Tarifrunde 9,48 Euro als Einstiegslohn geboten. Aktuell liege er bei 9,35 Euro brutto. „Uns ärgert, dass wir hier über milliardenschwere Konzerne reden, die sich einen höheren Lohn leisten können“, so Wiesner.
„Ein Menü kaufen, drei mal zahlen“, war auf den Handzetteln zu lesen, die die Gewerkschafter und Nordsee-Mitarbeiter in der Fußgängerzone verteilten. „Sie zahlen es an der Kasse, dann über eine Aufstockerleistung und für die Grunsicherung im Alter“, erklärte Manja Wiesner. Das Lohnniveau bei den Fast-Food-Ketten bedeute zweifache Armut, nämlich während der Arbeitsphase und im Rentenalter. „Damit muss Schluss sein“, sagte Wiesner.
In der kommenden Woche findet in Stuttgart die nächste Tarifverhandlung statt. Laut NGG arbeiten deutschlandweit 120.000 Menschen in 1300 Fast-Food-Restaurants oder -cafés.