Sportplatz Waldstraße in Siegburg Planer sollen das Viertel an der Bambergstraße entwickeln

Siegburg · Die Siegburger Mehrheitskoalition aus SPD, Grünen und FDP hat sich von ihrer Idee, 80 Wohnungen auf dem früheren Sportplatz an der Waldstraße zu realisieren, verabschiedet. Stattdessen soll nun weniger Wohnraum entstehen und das gesamte Viertel in die städtebauliche Planung einbezogen werden.

 Die Planer sollen nun auch die Umgebung des Siegburger Sportplatzes Waldstraße mit Schule, Kita und Pfarrheim in ihr städtebauliches Konzept miteinbeziehen.

Die Planer sollen nun auch die Umgebung des Siegburger Sportplatzes Waldstraße mit Schule, Kita und Pfarrheim in ihr städtebauliches Konzept miteinbeziehen.

Foto: Nadine Quadt

Vier Anträge, eine Stellungnahme und eine Online-Petition mit aktuell mehr als 300 Unterstützern dokumentieren: Die Zukunft des früheren Sportplatzes des Siegburger SV04 an der Waldstraße liegt den Siegburgern am Herzen. Über die künftige Gestaltung des seit Jahren brach liegenden Areals hat sich das Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte (RHA) im Auftrag der Stadt Gedanken gemacht – und dabei über einen Workshop auch die Bürger mit eingebunden. Das Ergebnis des Workshops präsentierten die Planer jetzt im Planungsausschuss. In der Sitzung beendete schließlich auch die Politik ihre schon im Vorfeld wegen unterschiedlicher Vorstellungen entbrannte Diskussion, und einigte sich darauf, nun auch das Umfeld des Sportplatzes in die weitere städtebauliche Planung einzubinden.

Grünflächen, bezahlbarer Wohnraum, gemeinschaftliche genutzte Flächen und geringe Verkehrsbelastung fasste Holger Hoffschröer von RHA die Punkte zusammen, die den Bürgern besonders wichtig sind. Zudem habe die Variante 1 „Nachhaltige Nachbarschaft Holzbau“ mehr Zustimmung erhalten. Daher empfehlen die Planer diese Variante als Basis für die weiteren Planungen, und schlagen zudem vor, die Anregungen der Bürgerbeteiligung näher zu prüfen. „So kann eine Grundlage für die weitere Entwicklung entstehen“, sagte Hoffschröer. Allerdings müsse es dabei in jedem Fall ein Verkehrskonzept geben.

Mehr Parkmöglichkeiten

Kritik hatte es im Vorfeld der Sitzung vor allem an dem schon im November eingereichten Antrag der Mehrheitskoalition aus SPD, Grünen und FDP gegeben, mit dem sie bis zu 80 Wohnungen auf dem alten Sportplatz realisieren wollte. Zuletzt hatten Anwohner des Areals eine Online-Petition gestartet, um das zu verhindern. Eben diesen Antrag vom November zog die Koalition jetzt überraschend zurück. „Wir sind mittlerweile der Meinung, dass 80 Wohnungen nicht zu realisieren sind“, erklärte Michael Keller (SPD). Stattdessen schwebten der Koalition nun 60 Wohnungen in unterschiedlichen Größen vor, unter anderem auch kleinere Appartements für Senioren.

Um die Mieten moderat und bezahlbar zu halten, solle das Areal samt Neubau in städtischem Eigentum bleiben. Zudem möchten SPD, Grüne und FDP nun auch ein Parkhaus auf dem Gelände mit ins Auge fassen. Zuvor wollten sie nur für die Hälfte der Wohnungen einen Stellplatz zur Verfügung stellen. Grundsätzlich hält die Ampelkoalition an an ihrem Votum für Variante 1, die auch einen durchgehenden Grünzug zwischen einer Wohnbebauung vorsieht, fest.

Blick auf das gesamte Quartier

„Die Voraussetzungen haben sich seit November verändert“, begründete Keller den neuen Ansatz der Ampelkoalition. Er zählte die Notwendigkeit eines Neubaus für die Kita Sankt Anno auf, die Kirchengemeinde, die sich Gedanken um das sanierungsbedürftige Marienheim mache, und die unausweichliche Erweiterung der Nordschule. Alles zusammen schreie danach, das gesamte Quartier Bambergstraße zu betrachten. Den Blick auf das ganze Viertel hatte auch die CDU in ihrem Antrag gefordert. Deswegen schlug deren Fraktionschef Jürgen Becker als Vorsitzender des Planungsausschusses vor, allein über den Antrag der Koalition zu beschließen und die Anregungen aller einzugeben. Darauf verständigte sich das Gremium. Das Planungsbüro RHA soll nun ein ensprechendes Konzept entwickeln. Dazu soll es auch wieder Bürgerworkshops geben.

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