Arbeiten im Siegburger Freibad Siegburg saniert das Nichtschwimmerbecken

SIEGBURG · Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, lassen die Siegburger Stadtbetriebe die Fliesen im Nichtschwimmerbecken ihres Freibades durch eine Folie ersetzen. Die Arbeiten sollen bis Mai abgeschlossen sein. Parallel entsteht an Stelle der alten Umkleidekabinen die Erweiterung des Oktopus-Hotels.

Im vergangenen Sommer hatten sich vermehrt Eltern beschwert, weil ihre Kinder mit Schnittverletzungen an den Füßen aus dem Freibad Nach Hause gekommen sind. „Das ist ein in gefliesten Schwimmbädern bekanntes Problem“, sagt Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn. Durch das Wasser würden die Füße aufgeweicht und das Risiko, sich an den Fliesenkanten zu verletzen, steige. Deswegen haben sich die Stadtbetriebe Siegburg AöR, die das Freizeitbad Oktopus betreiben, entschieden zu handeln und das Nichtschwimmerbecken nach 25 Jahren rundum zu erneuern.

Die Sanierungsarbeiten sind nicht die einzigen Arbeiten auf dem Freibadgelände. Der alte Eingang samt Umkleiden und Duschen muss für den Erweiterungsbau des Oktopus-Hotels weichen.

700 000 Euro sind im Etat der Stadtbetriebe allein für die Generalsanierung des Nichtschwimmerbeckens veranschlagt. Zuletzt hat es eine solche vor 25 Jahren gegeben. „Damals wurde ein neues Becken in das Bestandbecken aus dem Jahr 1963 integriert“, erklärt Tino Krebs, der als Sachverständiger für kommunale Bäder die Arbeiten in Siegburg begleitet. „Seither haben wir jedes Jahr vor der Saison die Becken kontrolliert und schadhafte Fliesen ausgetauscht“, sagt Andreas Roth, stellvertretender Vorstand der Stadtbetriebe. Allein im vergangenen Frühjahr habe das 25 000 Euro gekostet. Da die Beschwerden wegen Schnittverletzungen im vergangenen Jahr ein neues Ausmaß angenommen haben, habe man sich zur Sanierung entschieden, so Huhn.

„Die Fliesen werden weitestgehend entfernt und durch eine Schwimmbadfolie ersetzt“, erklärt Stadtbetriebe-Chef André Kuchheuser. Und die Verletzungsgefahr so gesenkt. Die Arbeiten laufen bereits. Sie umfassen auch das Wasserleitungssystem unterhalb des Nichtschwimmerbeckens. „Die Verrohrung muss komplett erneuert werden“, sagt Sachverständiger Krebs. Zudem lassen die Stadtbetriebe die bislang geflieste Breitwasserrutsche abbrechen und durch eine Edelstahlrutsche ersetzen. Die soll zurückversetzt werden, um die Wasserfläche zu vergrößern. „Zur Eröffnung der Freibadsaison Anfang Mai sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein“, sichert Huhn zu.

An einer anderen Stelle im Freibad sind dann allerdings Bauarbeiten noch in vollem Gange. Dort, wo bislang der Eingang und die Umkleidekabinen liegen, soll die Erweiterung des Oktopus-Hotels entstehen. Die sieht im ersten Obergeschoss 29 weitere Hotelzimmer mit bis zu 58 Betten sowie im zweiten Stock einen großen Tagungsraum vor. Im Erdgeschoss entstehen neue Umkleidekabinen samt Duschen und ein Entree für das Freibad. Der mit 5,2 Millionen Euro veranschlagte Bau soll zum Ende des Jahres vollendet sein.

Das Hotel, das die Friendly Cityhotel Oktopus GmbH gepachtet hat, hat bislang 59 Zimmer mit maximal 133 Betten. „Die Auslastung liegt zu Messezeiten bei 90 Prozent“, sagt Huhn. Eine Erweiterung sei sinnvoll, auch mit Blick auf die Pläne für eine Kongressstadt und die Entwicklung der Tourismuszahlen. „Wir haben erstmals die 100 000-Marke geknackt.“

Einen Sommer lang gelangen die Freibadgäste nun über den Parkplatz unterhalb des Oktopus in das Bad. „Wir errichten mit Containern eine provisorische Umkleide“, so André Kuchheuser. „Das ist keine komfortable Lösung“, räumt Franz Huhn ein. Daher schlage die Verwaltung dem Verwaltungsrat der Stadtbetriebe vor, die Eintrittspreise im Sommer zu halbieren – von vier auf zwei Euro für Erwachsene und von zwei auf einen Euro für Kinder. Der Verwaltungsrat tagt am Mittwoch, 29. März, im Rathaus.

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