Streit um Durchgangsverkehr in Siegburg Stadt bietet Infoveranstaltung zu Pollern auf dem Siegdamm an

Siegburg · Die Poller auf dem Siegdamm in Siegburg-Zange sorgen immer noch für Ärger. Die Anwohner im Mischgebiet, in dem auch ein Bordell angesiedelt ist, freuen sich darüber, die Bewohner des angrenzenden reinen Wohngebiets fühlen sich benachteiligt und fordern, die Sperrung wieder aufzuheben.

 Die Poller des Anstoßes: Geht es nach dem Wunsch der Anwohner von Königsberger Straße und Hohenzollernstraße, sollen die wieder weg.

Die Poller des Anstoßes: Geht es nach dem Wunsch der Anwohner von Königsberger Straße und Hohenzollernstraße, sollen die wieder weg.

Foto: Holger Arndt

Der Siegdamm in Siegburg-Zange ist wahrscheinlich die verkehrsberuhigteste Straße in der Region, jedenfalls wird man keine andere Straße mit so vielen Pollern, Einengungen und Fahrbahnkissen finden wie hier – und das in einem sogenannten Mischgebiet. Doch die Diskussion um die Poller und die Sperrung des Durchfahrverkehrs lässt nicht nach. Seit geraumer Zeit beschweren sich die Anwohner der Königsberger Straße und Hohenzollernstraße über einen Anstieg des Verkehrs von Lastwagen- und Autofahrern, die ihre Straße nun als Ausweichstrecke nutzen.

Der Mobilitätsausschuss der Stadt Siegburg befasste sich mehrmals mit dem Problem und entschied, dass zur Thematik der Durchfahrt verhindernden Poller auf dem Siegdamm eine Bürgerinformationsveranstaltung stattfinden solle. Um das Für und Wider beider Varianten – mit und ohne Absperrung – mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren, lädt die Stadtverwaltung für Montag, 15. August, ab 18.30 Uhr in den Sitzungssaal, Am Turm 32, ein. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Kritik am Laufhaus

Wie berichtet, waren die Poller vor etwa acht Jahren auf Initiative der Anwohner des Siegburger Siegdamms aufgestellt worden. Da ging es nicht nur darum, das Rasen durch die Straße zu verhindern, sondern vor allem auch darum„die Auswirkungen des Rotlichtmilieus auf die Anwohner des Stadtteils Zange zu beschränken". Dort hatte sich ein bestehendes Bordell im Frühjahr durch ein sogenanntes Laufhaus erweitert – was die Stadt baurechtlich nicht zu verhindern vermochte. Das Laufhaus brachte die Nachbarschaft auf die Barrikaden. Die Poller sollten zunächst probeweise den Durchgangsverkehr verhindern, dann indes fühlten sich nun die Anwohner der Hohenzollern- und der Königsberger Straße durch mehr Autoverkehr gestört.

Eine Verkehrsmengenmessung in der Königsberger Straße habe indes gezeigt, so die Verwaltung, dass der durchschnittliche tägliche Verkehr von circa 1500 Fahrzeugen vergleichbar sei mit anderen Wohnstraßen in Siegburg. „Die Spitzenstunde mit maximal 138 Fahrzeugen ist tolerabel. Der Lkw-Anteil ist Richtung Hohenzollernstraße im normalen Rahmen – Richtung Lindenstraße etwas erhöht, da dort die Linie 509 im Einrichtungsverkehr fährt“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage. Die Kreispolizeibehörde sehe hier wegen der geringen Mehrbelastung der Umleitungsstrecke die Beibehaltung der Installation der Poller als „möglich“.

Verkehr durch reines Wohngebiet

Grüne, SPD und FDP unterstützen die Anwohner von Königsberger und Hohenzollernstraße, die Sperrung aufzuheben. Dann könnte ein Teil der Fahrzeuge direkt von der Lindenstraße auf den Siegdamm fahren und damit durch ein Industriegebiet anstatt durch ein Wohngebiet. Eine Anwohnerin der Hohenzollernstraße schrieb den Ausschussmitgliedern, dass es doch nicht sein könne, dass die Anwohner des Siegdamms, das immerhin ein Mischgebiet sei, eine Verkehrsberuhigung zum Nachteil des reinen Wohngebietes erreichten.

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