Transportfahrzeug völlig zerstört THW Siegburg bittet nach Brandanschlag um Spenden

Siegburg · Der THW-Ortsverband Siegburg sucht Spender, um einen neues Transportfahrzeug anzuschaffen. Dieses war bei einem Brandanschlag im September völlig zerstört worden.

 Zerstörtes Auto: Oliver Schieferstein und Christina Schulz hoffen auf viele Spender, damit sie ein Ersatzfahrzeug für den zerstörten Touran anschaffen können.

Zerstörtes Auto: Oliver Schieferstein und Christina Schulz hoffen auf viele Spender, damit sie ein Ersatzfahrzeug für den zerstörten Touran anschaffen können.

Foto: Paul Kieras

Bei einem Brandanschlag von Unbekannten in der Nacht vom 8. auf den 9. September wurde ein Mannschaftstransportfahrzeug des Technischen Hilfswerkes (THW) auf dessen Gelände "Auf den Tongruben" in Siegburg völlig zerstört. Gleichzeitig verbogen die oder der Täter bei einem erfolglosen Einbruchsversuch in die Fahrzeughalle ein Schutzgitter und demolierten eine Stahltür fast vollständig. Der entstandene Gesamtschaden wird auf etwa 13.000 Euro geschätzt.

Der ausgebrannte VW Touran, der in der Jugendarbeit als Kommandowagen sowie zur Nachführung weiterer Fachkräfte im Einsatz Verwendung fand, wurde vor etwa zwei Jahren durch den THW-Förderverein gekauft. Jetzt wird Ersatz benötigt. Die Liegenschaft ist Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, daher wurden die Schäden an der Halle bereits repariert. Schwieriger ist die Situation bei der Beschaffung eines Neufahrzeugs für den ausgebrannten Touran, wie die Vorsitzende der THW-Helfervereinigung, Christina Schulz, erklärt. Der Stärke- und Ausstattungsnachweis (Stan) legt nach ihren Worten fest, welche Fahrzeuge, Funktionen, Ausrüstungen, Verbrauchsmaterialien und wie viele Helfer in den THW-Einheiten planmäßig vorhanden sein sollen, was sich wiederum nach den Aufgaben richtet.

Ausgebrannte VW war vom Bund nicht bezahltes Zusatzfahrzeug

Die Beschaffung und Instandsetzung der vorgesehenen Einsatzfahrzeuge wird aus den Haushaltsmitteln des Bundes nach Stan finanziert. Der trägt auch die Kosten bei Unfällen, da Bundesfahrzeuge grundsätzlich nicht versichert sind. Darüber hinaus kann sich jeder THW-Ortsverband in einem klar definierten Rahmen zusätzliche Fahrzeuge beschaffen. Der ausgebrannte VW war ein solches Zusatzfahrzeug, das nicht vom Bund bezahlt wurde.

Über Jahre angesammelte Spenden und angesparte Beiträge der Mitglieder der Helfervereinigung machten die Anschaffung möglich. Zur Notwendigkeit des zusätzlichen Fahrzeugs sagt Oliver Schieferstein, Siegburger THW-Ortsbeauftragter: "Der gesetzliche Auftrag ist auch bei uns gewährleistet". Aber natürlich sei es hilfreicher, weiteres Material zur Verfügung zu haben, das die Einsätze erleichtert. Für die nächsten drei bis vier Monate hat ein Unternehmen ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt.

"Bisher haben wir 88 Firmen angeschrieben und um Spenden gebeten, aber wenig Resonanz bekommen", berichtet Schulz, die schon einmal erlebt hat, "dass ein Fahrzeug von uns abgefackelt wurde." Das war im Jahr 2017 auf dem Gelände einer Werkstatt. Dieses Fahrzeug fiel aber unter die Stan. Auf Ersatz warte man allerdings immer noch, so Schieferstein. Laut Schulz plant ihre Helfervereinigung zusammen mit der VR-Bank eine Spendenaktion, um den Kaufpreis für ein gleichwertiges Fahrzeug zu generieren. Besorgt zeigte sich Schieferstein darüber, dass es in der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober erneut einen Einbruchsversuch an der THW-Halle gegeben hat.

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