Trotz Verdi-Aufruf geöffnet Warum die Siegburger Kaufhof-Filiale vom Streik nicht direkt betroffen ist

Siegburg · Verdi hat die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof am Freitag zum Streik aufgerufen. Auch aus Siegburg sind Beschäftigte zur Kundgebung nach Essen gefahren. Trotzdem hat die Filiale normal geöffnet.

 Trotz Streikaufruf: Die Kaufhof-Filiale in Siegburg ist am Freitag geöffnet.

Trotz Streikaufruf: Die Kaufhof-Filiale in Siegburg ist am Freitag geöffnet.

Foto: Ines Bresler

Trotz des Streikaufrufes der Gewerkschaft Verdi können Kunden am Freitag in der Kaufhof-Filiale in Siegburg einkaufen. Sieben Beschäftigte der Filiale haben sich am Freitagmorgen auf den Weg zur Konzernzentrale nach Essen gemacht. Die anderen Beschäftigten seien zur Arbeit erschienen, sagt Betriebsratsvorsitzende Marie-Laure Gabriel. Die Streikenden kommen in Essen zu einer Kundgebung auf dem Hirschlandplatz zusammen. Dort spricht die Verdi-Landesfachbereichsleiterin für den Handel, Silke Zimmer, mit ihnen. Im Anschluss ziehe der „Wehmutszug“ durch die Stadt, sagt Gewerkschaftssekretär Özcan Özdemir. In Siegburg bleibt das Kaufhaus am Freitag geöffnet. „Wir hängen weiterhin in der Luft und warten darauf, was die Gespräche im Hintergrund ergeben“, so Gabriel. Mittlerweile haben fünf ihrer Kolleginnen und Kollegen bereits selbst gekündigt. Die Personalsituation in Siegburg sei angespannt.

Zuletzt hatten Mitte April hatten rund 30 Beschäftigte des Kaufhofs in Siegburg morgens vor Dienstbeginn vor der Filiale demonstriert. Die Gewerkschaft hatte die Angestellten der Warenhaus-Filialen in fünf Bundesländern zum Streik aufgerufen. Mit den Aktionen wollte sie den Druck in den feststeckenden Tarifverhandlungen erhöhen, teilte Verdi damals mit. Mit dem Streikaufruf am Freitag fordert die Gewerkschaft weiterhin die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzelhandels für die Beschäftigten. Außerdem will sie eine Mitgliedervorteilsregelung in Höhe von 750 Euro erreichen. Ein Insolvenzschutz für geleistete Mehrarbeit und Vergütungsansprüche soll sicherstellen, dass Ansprüche der Angestellten bei einer Insolvenz nicht verloren gehen. Darüber hinaus soll es für alle Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren, für die letzten drei Monate des Beschäftigungsverhältnisses eine Wertschätzungszulage in Höhe von monatlich 1000 Euro geben.

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