Kreisausschuss in Siegburg Wegen des Mangels an Busfahrern muss der Nahverkehr angepasst werden

Rhein-Sieg-Kreis · Das Bus- und Bahnangebot in der Region steht auf der Tagesordnung des Kreisverkehrsausschusses am kommenden Dienstag in Siegburg. Unter anderem geht es um die reduzierten Fahrten der Buslinie 529.

 In Sankt Augustin endet die Fahrt der Linie 529, wer nach Bonn will, muss in die Bahn umsteigen.

In Sankt Augustin endet die Fahrt der Linie 529, wer nach Bonn will, muss in die Bahn umsteigen.

Foto: Holger Arndt

Nicht nur die eingeschränkte Taktung der Buslinie 529 und die vielen Personalprobleme bei der Rhein-Sieg Verkehrsgesellschaft RSVG stehen auf der Tagesordnung des Ausschusses für Planung und Verkehr des Kreistages an diesem Dienstag. Der öffentliche Personennahverkehr, aber auch die Zukunft des ICE Halts in Siegburg bilden einen Schwerpunkt der Besprechungen.

Wie berichtet, zwingt der Personalmangel die RSVG weiterhin zu Sparmaßnahmen. Daher wird die Buslinie 529, die von Hennef über Buisdorf, Niederpleis, Sankt Augustin und Hangelar über Beuel bis Bonn fuhr, weiterhin nur bis Sankt Augustin Zentrum bedient. Allerdings gibt es für den Schulverkehr aus dem Rhein-Sieg-Kreis zum St. Adelheid-Gymnasium in Pützchen und zur Integrierten Gesamtschule Beuel morgens und mittags einige durchgehende Fahrten bis zur Haltestelle Pützchen Autobahn. Die FDP-Fraktion berichtet von großer Empörung der Eltern. Immerhin besuchen allein etwa 200 Schülerinnen aus dem Rhein-Sieg-Kreis das SAG. Der Kreis möge doch Vorschläge für eine schnelle Verbesserung des Fahrplans der Linie 529 unterbreiten.

Da wird wohl nicht viel kommen: Die Personalprobleme haben, wie berichtet, auch zu eingeschränkten Fahrten der Linien 509 und 552 geführt. Die Kreisverwaltung will nun in Abstimmung mit den betroffenen Kommunen und der Stadt Bonn eine Konzeption erarbeiten, wie der Fahrplan „nachfragegerecht“ optimiert werden kann. Zudem soll die Verwaltung bei der RSVG darauf hinwirken, dass sie ihren Anstrengungen zur Personalgewinnung im Fahrdienst höchste Priorität einräumt.

Fortschreibung des Nahverkehrsplans

Eigentlich hat der Kreistag ja vor etwa drei Jahren beschlossen, für seine Ziele zu Klimaschutz und Mobilität jedes Jahr die Fahrleistung im ÖPNV um fünf Prozent zu steigern. Im aktuellen Haushaltsplan 2023/24 wurde diese Zielvorgabe bereits auf 2,5 Prozent abgesenkt, was aber immer noch einer Mehrleistung von etwa einer Million gefahrenen Nahverkehrskilometern entspricht. Wie aus einer Vorlage hervorgeht, werden aber diese Ziele aufgrund des aktuellen Fahrpersonalmangels wohl „bis auf weiteres“ nicht erreichbar sein. Bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans im Rahmen der Fünf-Jahres-Stratege werden für den kommenden Fahrplanwechsel zum Dezember 2023 daher nur drei Maßnahmen vorgeschlagen. Die kleine Buslinie „Siegtalhüpfer“ vom Bahnhof Hennef über Dondorf, Greuelsiefen, Stein und Bülgenauel nach Stadt Blankenberg soll in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden. Mittelfristig sei sogar denkbar, weitere Fahrten über die Höhen bis Uckerath durchzubinden.

Die zweite ab kommendem Jahr geltende Maßnahme betrifft den Fahrplan an den Karnevalstagen. Bislang fuhren die Busse nach dem normalen Schultagesfahrplan. Allerdings habe sich gezeigt, dass dies nicht nötig sei. Deswegen werden die Fahrpläne in Zukunft an diesen Tagen wie an Ferientagen gestaltet.

Die dritte Maßnahme betrifft den Fahrplan an Heiligabenden: Fällt dieser auf einen Sonntag, gilt der Sonntagsfahrplan, an allen anderen Tagen gilt der Samstagsfahrplan. Diese Regelung gilt auch bei den Buslinien, die in der Stadt Bonn verkehren.

Weitere Beratungspunkte sind unter anderem das Modellprojekt in Neunkirchen-Seelscheid eines On Demand-Verkehrs sowie das Schnellbusangebot zwischen Siegburg, Seelscheid und Much sowie die nächsten laufenden Baumaßnahmen auf der Schiene im Bedienungsgebiet von

Die Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr findet am Dienstag, 19. September, ab 16 Uhr im Kreishaus Siegburg statt.

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