Grünpflege in Siegburg Siegburger bringen die Stadt zum Blühen

Siegburg · Die Bürgergemeinschaft Zange übernimmt Baumpatenschaften in Siegburg und erhält Unterstützung von Flüchtlingen.

 Gemeinsam gärtnern: Den Kreisel an der Konrad-Adenauer-Allee pflegt die Bürgergemeinschaft Zange zusammen mit Flüchtlingen.

Gemeinsam gärtnern: Den Kreisel an der Konrad-Adenauer-Allee pflegt die Bürgergemeinschaft Zange zusammen mit Flüchtlingen.

Foto: Holger Arndt

Unkraut jäten, Stöckchen und Blätter aufheben, die Erde auflockern und die Blumen und Bäume pflegen: All das packt die Bürgergemeinschaft des Siegburger Stadtteils Zange gemeinsam mit Flüchtlingen der Notunterkunft am Siegdamm bei der Pflege des Kreisels an der Konrad-Adenauer-Allee und dem Bahnweg an. „Man könnte das als unsere größte Baumplatte bezeichnen“, sagt der Vorsitzende der Zanger Bürgergemeinschaft, Heinz-Peter Witsch. Dabei spielt er auf das Baumpatenprogramm der Stadt Siegburg an, bei dem Bürger und Institutionen Pflegepatenschaften für Bäume in ihrer Nähe übernehmen können.

2001 begann die Stadt ihr Projekt für die Pflege von öffentlichem Grün vor Wohnhäusern. Gesucht wurden Paten, die sich eigenverantwortlich um die Bäume kümmern. Heute gibt es laut Stadt 44 Baumpaten in Siegburg, über die ganze Stadt verteilt. „Als wir damals davon hörten, haben wir das Projekt sofort in unserem Stadtteil beworben“, berichtet Witsch. Er schätzt, dass es etwa 15 Patenschaften im Stadtteil Zange gibt. Besonders schön sei, dass alle Flächen um die Bäume verschieden gestaltet seien, sagt Witsch. „Das spiegelt den Charakter der Paten wider.“

Karl Schmiege ist einer der Baumpaten. Sein Baum steht an der Michaelstraße direkt vor seinem Garten. „Ich habe die Erde um meinen Baum mit Lavendel bepflanzt. Immer wenn ich sehe, dass was gemacht werden muss, pflege ich das Stück Natur“, sagt Schmiege. Er schneidet beispielsweise den Lavendel zurück oder bewässert die Erde, wenn es zu warm ist. Er nehme es nicht als Mehraufwand in seinem Alltag wahr.

„Die Pflege des Kreisels ist das Gemeinschaftsprojekt unserer Bürgergemeinschaft“, so Witsch. Auch wenn dieses Projekt nicht im Zusammenhang mit den Baumpatenschaften der Stadt entstanden ist, habe es doch das gleiche Ziel: Siegburg besonders schön zu machen. Die Bürgergemeinschaft trifft sich zweimal im Monat, um das Grün auf dem Kreisel zu pflegen. „Damit wollen wir unserer Satzung gerecht werden, in der steht, dass wir uns um das Gemeinschaftsgefühl in Zange bemühen“, sagt Witsch. Jeder Zanger sei stolz auf den Kreisel, und es gebe auch genügend Lob von anderen Bürgern. Die Gemeinschaft wurde nun um Flüchtlinge aus der Notunterkunft am Siegdamm erweitert.

Schon zum dritten Mal halfen Ibrahim, Ali und Mazlum bei der Gartenarbeit am Kreisel. „Wir leben in Deutschland und wollen, dass es hier schön aussieht“, sagt Ibrahim und macht sich an die Arbeit. Die Leiterinnen der Notunterkunft, Waso Lehmann und Dina Hürter, haben die Zanger Gemeinschaft kontaktiert: „Wir arbeiten in vielen Bereichen gemeinsam. Beim Sommerfest der Zanger werden wir alle beim Auf- und Abbau helfen und unsere Flüchtlingskinder singen ein Lied.“ Die Zanger empfehlen die Baumpatenschaft an alle weiter, die Interesse am Gärtnern haben.

Wer Interesse an einer Baumpatenschaft hat, kann sich beim Umweltamt der Stadt Siegburg unter 0 22 41/10 20 melden.

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