Dramaturgie aus Licht und Nebel Siegburger Maler Jürgen Schmitz stellte "Neue Arbeiten" vor

SIEGBURG · Fast könnte man meinen, es seien überdimensionale Fotos, die in der Galerie von Jürgen Schmitz an der Ringstraße hängen. Sind es aber nicht. Es sind Bilder in Öl und Acryl, die mit allerfeinsten Pinseln in meist tagelanger Kleinstarbeit entstanden und bis ins Detail ausgearbeitet sind. Jetzt öffnete der Maler seine Werkstatt für eine Vernissage.

 Geheimnisvoll und dramatisch: So wirken viele Bilder des Siegburger Künstlers Jürgen Schmitz.

Geheimnisvoll und dramatisch: So wirken viele Bilder des Siegburger Künstlers Jürgen Schmitz.

Foto: Holger Arndt

"Neue Arbeiten" nennt der Siegburger die Ausstellung schlicht. 30 Werke sind es eigentlich gewesen, aber schon nicht mehr. Schmitz hat Stammkunden, die nur darauf zu warten scheinen, dass die Farbe auf den Leinwänden getrocknet ist.

"Normalerweise drücke ich den Menschen, die bei mir ein Bild kaufen, das auch gleich in die Hand", sagte Schmitz. Nun sei es aber so voll in seinen Räumen gewesen, dass dies nicht möglich war. "Ist auch eher ungewöhnlich, auf einer Vernissage gleich zu verkaufen", gibt der Maler zu. Sein Stil ist unverwechselbar: neblig, geheimnisvoll, oft dramatisch.

Seine Motive sind es ebenfalls: karge Industrielandschaften, seit fünf bis sechs Jahren auch viel Wald, Wasser, Fluss und Himmel, immer wieder Himmel. "Die Skizzen zu den Bildern entstehen seltener auf Papier als mit dem Fotoapparat", so Schmitz. "Allerdings sind die Bilder weit weg vom Fotorealismus.

Es geht mir nicht darum, ein gutes Abbild zu schaffen, sondern ein gutes Bild", erklärt der Mann, der seit 30 Jahren sein Brot mit der Malerei verdient. Motive entdeckt er, wenn er mit Hündin Bärle unterwegs ist. "Das können Buchen sein, aber genauso alte, rostige Eisenbahnbrücken oder der Nebel über einem See." Vor allem die Lichtdramaturgie ist Schmitz wichtig. "Die passiert auf der Leinwand. Viel von dem, was gezeigt wird, mag dem Betrachter bekannt vorkommen. In der Zusammenstellung aber ist es frei erfunden."

Zu sehen sind "Neue Arbeiten" bis Samstag, 22. Dezember, samstags von 11 bis 16 Uhr, sonntags von 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung in der Galerie, Ringstraße 21. Infos: www.juergen-schmitz.com.

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