Ehemaliges Goldberg-Areal in Siegburg Siegburger Politik genehmigt Pläne für das Kaiser Carré

Siegburg · Die Projektgesellschaft PSP Siegburg und Architekt Wilhelm Schulte haben im Rat erste Entwürfe für das neue Kaiser Carré vorgestellt, das sie an der Ecke Kaiser-/Cecilienstraße bauen wollen. Die Politik war sich danach einig, dass die Investoren diese Pläne weiterverfolgen sollen.

 Den Blick auf den Michaelsberg soll das Kaiser Carré freihalten. Der erste Entwurf ist hier in einer Fotomontage links im Anschluss an die Gründerzeitgebäude an der Kaiserstraße zu sehen.

Den Blick auf den Michaelsberg soll das Kaiser Carré freihalten. Der erste Entwurf ist hier in einer Fotomontage links im Anschluss an die Gründerzeitgebäude an der Kaiserstraße zu sehen.

Foto: SCHULTEARCHITEKTEN

Die Freude darüber, dass nach Jahren des Stillstands Bewegung auf das brachliegende Goldberg-Areal in der Siegburger Innenstadt kommt, war am Donnerstagabend förmlich spürbar. Wie berichtet, stellten die Projektgesellschaft PSP Siegburg und ihr Architekt Wilhelm Schulte im Rat erste Entwürfe für das neue Kaiser Carré vor, das sie an der Ecke Kaiser-/Cecilienstraße bauen wollen. Die Politik war sich danach einig, dass die Investoren die vorgestellten Pläne weiterverfolgen sollen. Damit startet nun der Planungsprozess, der auch eine Änderung des Bebauungsplanes für das an exponierter Stelle gelegene Grundstück mit sich bringt.

Wie berichtet, soll anstelle des derzeitigen Flachbaus ein Neubau sieben Stockwerke in die Höhe wachsen und mit 27 Metern fast die Höhe des benachbarten Kaufhofs erreichen. Den Anschluss an die Gründerzeitbebauung entlang der Kaiserstraße schafft eine Abstaffelung auf vier Geschosse. Auf 4000 Quadratmetern verteilt auf zwei Etagen entstehen Gewerbeflächen, in den darüberliegenden fünf Stockwerken 70 bis 80 Mietwohnungen. Die Investoren, die Kreissparkassentochter Pareto und die Siebers Partner GmbH, rechnen mit einer Fertigstellung Ende 2022.

"Die Höhe und die Masse des Gebäudes sind der Preis dafür, dass an dieser Stelle überhaupt etwas entstehen kann", sagte CDU-Fraktionschef Jürgen Becker. Dass es eines neuen Akzents bedürfe, sei unstrittig. "Wir brauchen ihn, um auch den Kaufhof und die mittlere Kaiserstraße zu stabilisieren." Architektonisch wirke der Neubau, es sei die richtige Richtung. Becker regte unter ökologischen Aspekten eine Begrünung oder Photovoltaikanlage auf dem Dach an. Darauf legte auch Astrid Thiel (Grüne) Wert: "Wir werden im weiteren Verlauf genau darauf achten, dass umwelt- und klimapolitische Aspekte nicht zu kurz kommen."

Als jüngstes Stadtratsmitglied kann Ömer Kirli (SPD) sich kaum mehr erinnern, dass "der Ort belebt war". Deswegen begrüße er, dass sich etwas ändert. Seine Frage nach den Mietpreisen beantwortete Klaus Braß, Geschäftsführer von Siebers Partner: "Wir richten uns nach der marktüblichen Miete." Die 70 in einer Tiefgarage vorgesehenen Stellplätze fand Jörg Dastler (LKR) mit Blick auf bis zu 80 Wohnungen und neues Gewerbe zu wenig. Michael Keller (SPD) verwies auf das Parkhaus im benachbarten Kaufhof: "Das bringt dann vielleicht auch diesem neue Kundschaft."

Gelungen nannte Jürgen Peter (FDP) den Entwurf. "Die Dreigliedrigkeit der Fassade gibt dem Bau eine gewisse Spannung", sagte er und erinnerte daran, dass die Kaiserstraße in naher Zukunft auch zwischen Cecilien- und Burgstraße zur Fußgängerzone wird. "Ich verspreche mir davon eine deutliche Belebung der Kaiserstraße."

Problematisch sieht Raymund Schoen (Linke) die Komplexität des Neubaus. Die geforderte Sichtachse zum Michaelsberg sei nicht groß genug. Dem hielt Michael Keller (SPD) entgegen: "Das sind doch erst erste Entwürfe. Am Ende kann das Gebäude anders aussehen."

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