Größter Kundenandrang So arbeiten Paketboten und Geschenkeinpacker vor dem Fest

Siegburg · Paketboten und Geschenkeinpacker haben vor dem Weihnachtsfest alle Hände voll zu tun. Bis zu 15.000 Pakete täglich verteilen die Zusteller in Siegburg während der Weihnachtszeit - doppelt so viele wie zu normalen Zeiten.

Es ist kühl in der DHL-Zustellbasis in Siegburg, und dennoch beklagt sich Michael Niels an diesem Morgen darüber, dass ihm zu warm sei – die körperliche Anstrengung führe dazu. In schnellstem Tempo sortiert er Hunderte Päckchen und lädt sie in seinen Lieferwagen. Bis zu 15.000 Pakete täglich verteilen die Zusteller in Siegburg während der Weihnachtszeit, doppelt so viele wie zu normalen Zeiten. Damit auch alle Kunden ihre Geschenke pünktlich zu Weihnachten bekommen, ist viel Organisation im Voraus gefragt.

„Wir fangen eigentlich im Januar schon langsam mit der Weihnachtsplanung an, nach Ostern geht es dann richtig los“, erklärt der Leiter der DHL-Zustellbasis, Michael Pschibille. 25 zusätzliche Paketboten hat er in Siegburg eingestellt, um das Weihnachtsgeschäft zu bewältigen. Die Bezirke werden zu dieser Zeit auch anders eingeteilt. Niels fährt vor Weihnachten um die zehn Straßen ab, deutlich weniger als sonst, hat aber die gleiche Menge an Paketen in seinem Lieferwagen. „Heute sind es 166 Pakete. Die werde ich zwischen 15 und 16 Uhr alle verteilt haben“, erläutert Niels, der gegen neun Uhr mit dem Sortieren der Pakete fertig ist und dann losfährt.

Geschenke von Kunden

Der Donnerstag vor Heiligabend war in diesem Jahr der anstrengendste Tag für ihn und seine Kollegen. Bis 16 Uhr musste er 203 Pakete verteilen. Und dennoch findet er die Weihnachtszeit in diesem Jahr ruhiger als in den Vorjahren. „Ich denke, es liegt daran, dass die Bezirke besser geschnitten wurden und Amazon seit Anfang des Jahres auch eigene Fahrer hat“, so Niels.

Der Kontakt zu den Kunden erfreut den 56-Jährigen in seinem Beruf am meisten: „Die Wertschätzung ist bei den meisten Leuten da.“ So erhält er vor den Festtagen häufiger mal eine Schachtel Pralinen oder eine Flasche Wein. „Die Kunden fragen auch oft „Wo ist ihre rote Mütze?““, erzählt der Paketzusteller lachend. Seine Kunden kennt er schon lange, sie sind für ihn „schon bald wie Familie“. Er bringt ihnen in dieser Zeit vor allem Pakete mit Parfüm, elektronischen Geräten oder Wein.

Für eine schöne Verpackung dieser Geschenke sorgen derweil Cornelia Müller und ihre Kollegen. An der Geschenkverpackstation der Galeria Kaufhof in Siegburg verpacken sie kurz vor Weihnachten zum Teil fast 400 Geschenke pro Tag. Auch das Kaufhaus hat sich im Voraus auf die festliche Zeit vorbereitet.

Besonders wichtig ist die Schleife

Seit dem Black Friday Ende November, und damit früher als in den Vorjahren, ist die Geschenkverpackstation des Fremddienstleisters „Eccos“ in der Weihnachtsabteilung der Galeria in Betrieb. „Letztes Jahr haben wir zum ersten Advent angefangen, aber aufgrund des Black Friday haben wir dieses Mal schon früher begonnen“, erklärt Geschäftsführer Torsten Außem. Der umsatzstärkste Tag sei bisher Samstag, der 15. Dezember, gewesen, als in Siegburg die „lange Einkaufsnacht“ stattfand. Und auch am letzten Samstag vor Weihnachten rechnet Außem noch mit vielen Kunden.

Cornelia Müller hatte zum Teil schon eine Schlange von bis zu zwanzig Kunden vor der Geschenkverpackstation. „Sie wollen alles Mögliche verpackt haben: Von Bratpfannen über Töpfe, bis hin zu Nussknackern und Schmuck. Ein Kunde kam mit einem überdimensionalen Teddybären und eine Kundin wollte zehn Schachteln Schokolade verpackt haben“, berichtet Müller. Am wichtigsten sei den Kunden dabei immer die Schleife auf dem Geschenkpapier.

„Die Verpackung wird den Menschen immer wichtiger. Wir haben beispielsweise mehr Geschenktüten im Sortiment. Ich bin wirklich verblüfft, wie viele wir davon in diesem Jahr verkaufen“, so Außem. In diesem letzten Monat des Jahres ist er auf zusätzliches Personal, vor allem in der Uhren- und Schmuckabteilung sowie in der Spielwarenabteilung, angewiesen. Um die Angestellten dort zu entlasten, bucht er zur Adventszeit immer sieben bis acht Mitarbeiter des Fremddienstleisters hinzu, die die Geschenke für die Kunden kostenlos einpacken. So müssen sich die Angestellten in den einzelnen Abteilungen nicht auch noch um das Einpacken kümmern.

Zusteller Michael Niels wird an Heiligabend die letzten Geschenkepakete verteilen: „Es fühlt sich schon oft so an, als sei man ein Helfer des Weihnachtsmanns. Das sagen die Kunden auch häufig. Es macht wirklich Spaß, die Leute sozusagen zu beschenken.“

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