Partnerschaft im Rhein-Sieg-Kreis So läuft die Zusammenarbeit von CDU und Grüne

Rhein-Sieg-Kreis · Seit 20 Jahren eine Partnerschaft mit Vorbildcharakter - so lässt sich die Zusammenarbeit von CDU und Grüne im Rhein-Sieg-Kreis zusammenfassen. Auf ihre Zusammenarbeit blickten die Parteien jetzt im Kreistag zurück und pflanzten zudemin Wolperath einen Apfelbaum.

 Arbeitsteilung (v.l.): Sebastian Schuster hält den Apfelbaum, während Torsten Bieber und Ingo Steiner auf der Wiese von Klaus Schmitz (Hintergrund) graben und Marcus Kitz amüsiert zuschaut.

Arbeitsteilung (v.l.): Sebastian Schuster hält den Apfelbaum, während Torsten Bieber und Ingo Steiner auf der Wiese von Klaus Schmitz (Hintergrund) graben und Marcus Kitz amüsiert zuschaut.

Foto: Demmer

Einen runden Geburtstag feierten CDU und Grüne am Mittwoch. In Neunkirchen-Seelscheid pflanzten die amtierenden Chefs der Kreistagsfraktionen, Torsten Bieber (CDU) und Ingo Steiner (Grüne), als Symbol für die nachhaltige Zusammenarbeit in den vergangenen 20 Jahren auf der Streuobstwiese der Familie Schmitz in Wolperath einen Apfelbaum.

Nach der Kommunalwahl 1999 wagten CDU und Grüne im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises ein Pilotprojekt, das damals neu in der Parteienlandschaft war. Die punktuelle Zusammenarbeit mündete 2004 in eine Kooperation, aus der dann vor zehn Jahren per Vertrag eine formelle Koalition wurde. Treibende Kräfte des Endes der "wilden Ehe" waren damals die Fraktionsspitzen Dieter Heuel (CDU) und Horst Becker (Grüne). Sie bezeichneten die schwarz-grüne Koalition als "schlüssige Fortsetzung der bereits in der Vergangenheit praktizierten vertrauensvollen Zusammenarbeit". Vor und erst recht nach der Kommunalwahl am 30. August 2009 hatte die FDP im Kreis vehement an die Türen der CDU geklopft und sich als Koalitionspartner anstelle der Grünen angeboten. Allerdings waren die Liberalen damit bei den Christdemokraten auf taube Ohren gestoßen. Neben Vertretern von CDU und Grünen war am Mittwochmorgen auch Landrat Sebastian Schuster nach Wolperath gekommen. "Wir blicken auf 20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Gegenseitiges Vertrauen waren und sind die Grundpfeiler, warum das seinerzeitige Experiment Schwarz-Grün aufging und so gut funktioniert", sagte Bieber.

Mit Blick zurück auf die zwei Jahrzehnte sei die sukzessive Senkung der Kreisumlage von 36,13 auf 32,8 Prozent einer der größten Erfolge der Koalition gewesen. Damit konnten die 19 Gemeinden und Städte im Kreis entlastet werden. "Uns war und ist es ein Anliegen, im Interesse der Kommunen zu handeln", so Bieber. Unstimmigkeiten habe es bei der Verkehrsplanung der Südtangente und bei der Regelung der Nachtflüge am Flughafen Köln/Bonn gegeben. Trotzdem sei man immer zu vernünftigen Ergebnissen gekommen, betonten Bieber und Steiner.

Landrat Schuster, früher selbst Chef der CDU-Kreistagsfraktion, nutze die Gelegenheit, sich bei der Koalition für die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung und für die politische Arbeit der vergangenen Jahre zu bedanken. "Wir können auf einen harmonischen Kreistag blicken, der durch viel Sacharbeit gekennzeichnet ist", stimmte ihm sein Nachfolger Torsten Bieber zu. Trotz der seit zwei Jahrzehnten erfolgreich praktizierten Zusammenarbeit kämen künftig mit den Themenfeldern Klimawandel, Digitalisierung und Wohnraum wichtige Aufgaben auf die Koalition zu, die es zu bewältigen gelte. "Es gibt viele bedeutende Themen, denen wir uns sehr konzentriert und ernsthaft in den kommenden Jahren widmen müssen", sagte Wilhelm Windhuis, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen.

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