Amtsgericht Siegburg Soldat bestreitet sexuellen Übergriff nach Discobesuch
SIEGBURG · Vor dem Siegburger Amtsgericht musste sich am Donnerstag ein 22-Jähriger wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung verantworten. Im November 2011 soll der junge Mann nach einem Discobesuch in Siegburg einer Bekannten in die Hose gegriffen haben.
Das 21-jährige Opfer habe sich befreien können, sich in der Folge aber leicht am Arm verletzt. Gegen eine Geldbuße von 500 Euro wurde das Verfahren gegen den Zeitsoldaten eingestellt.
Sie waren zusammen auf der Schule in Siegburg, hatten sich länger nicht mehr gesehen und wollten den Abend mit Freunden zusammen verbringen. Beide leben inzwischen nicht mehr in der Kreisstadt. Am Tatabend trafen sie sich zufällig, waren beide mit anderen Freunden in Siegburg unterwegs.
"Wir haben uns immer gut verstanden und hatten uns an dem Abend auch viel zu erzählen", sagte die 21-Jährige vor Gericht. Als die Bürokauffrau zusammen mit einer Freundin die Disco am Marktplatz verließ, folgte der Angeklagte ihnen zum Auto. Der Soldat soll dann nach Aussage des Opfers die 21-Jährige an eine Hauswand gedrückt haben, seine Hand in ihre Hose geschoben und so versucht haben, sie im Intimbereich zu berühren.
Die junge Frau konnte sich befreien und ging mit ihrer Freundin weiter zum Auto, so die Schilderung. Doch auch dort soll der Angeklagte nicht von den Frauen abgelassen und sich mit in das Auto gesetzt haben. Es sei zu Handgreiflichkeiten gekommen, wobei sich die 21-Jährige leicht am Arm verletzte.
Außerdem ging der Autoinnenspiegel dabei zu Bruch. "Ich habe sie nicht angefasst und wollte die beiden auch nur davon abhalten, im angetrunkenen Zustand Auto zu fahren", erklärte der Angeklagte.
Das Verfahren wurde nach längerer Beratung zwischen der Richterin, dem Staatsanwalt und der Verteidigerin schließlich gegen die Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Die 50 Euro für den zerstörten Spiegel ersetzte der Zeitsoldat der 21-Jährigen noch an Ort und Stelle im Gerichtssaal.
