Kritik am Bund Sorge um Sozialarbeit an Schulen

RHEIN-SIEG-KREIS · Enttäuscht sind CDU und Grüne im Kreistag über die Haltung des Bundes bei der Schulsozialarbeit. Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) hatte unlängst der grünen NRW-Landtagsfraktion mitgeteilt, dass der Bund die Schulsozialarbeit nicht finanziell unterstützt. Nahles erklärte, dass der Bund nicht zuständig sei.

Im Kreis arbeiten insgesamt 48 Sozialarbeiter an Schulen. Allein im vergangenen Jahr hätten sie fast 3800 Kinder und Jugendliche unterstützt, teilten CDU und Grüne mit. So ermöglichen sie beispielsweise den Zugang zu Schul- und Bildungsangeboten. Letztlich würden die Chancen der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt verbessert, erklärte der CDU-Kreistagsabgeordnete Michael Solf.

In ihrem Schreiben weist Ministerin Nahles darauf hin, dass ab diesem Jahr der Bund die Kommunen durch die Erstattung der Kosten der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung finanziell unterstütze. Damit werde eine jährliche Entlastung von 400 Millionen Euro erreicht. Aus diesen Mitteln könnten die Kommunen die Schulsozialarbeit selbst finanzieren, so die Auffassung des Bundes.

"Die Kosten sollen den Kommunen in die Schuhe geschoben werden. Damit sind wir nicht einverstanden", kritisiert Gabi Deussen-Dopstadt, Fraktionssprecherin der Grünen. Die Kommunen würden nur dann entlastet, wenn ihnen echte Unterstützung gewährt werde - und nicht im Gegenzug neue Aufgaben aufgebürdet würden.

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