Kommentar Spagat erforderlich

Hier die Natur, dort die Naherholung: Die Bezirksregierung Köln bewegt sich bei der Sieg-Renaturierung auf einem schmalen Grat. Der neueste Entwurf, der das Gebiet rund um den Meindorfer Sportplatz ausklammert, bekommt diesen Spagat einigermaßen hin.

Die Behörde hat nach breiter Bürgerbeteiligung abgewogen. Insofern machen es sich die Troisdorfer Grünen leicht, wenn sie die Korrektur der Pläne auf Sankt Augustiner Gebiet kritisieren - nach dem Motto: "Es wäre doch schön, wenn sich die Sieg auf beiden Seiten naturnah entwickeln könnte".

Ja, das wäre es. Und die Idee, dass man eines Tages durch eine Furt von Eschmar nach Meindorf laufen kann, hat zugegebenermaßen Charme. Doch würde eine umfassendere Sieg-Renaturierung wie sie ursprünglich geplant war, zu Lasten der Meindorfer gehen - weil dann der Sport-, Sipiel und der Grillplatz hätten verlegt werden müssen.

Dabei handelt es sich um die Freizeitstruktur des Ortes, der in dieser Hinsicht ansonsten wenig Möglichkeiten hat. Auch generell wäre eine große Lösung, wie sie den Grünen immer noch vorschwebt, kontraproduktiv: Da werden ringsum, auch im Rahmen des Grünen C, Wege und Wanderparkplätze ausgebaut, was den Freizeitwert der Siegaue unterstreicht. Und dann sollen Radfahrer und Spaziergänger aus Artenschutzgründen möglichst nicht in die Nähe des Siegufers kommen? Das kann es nicht sein.

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