Walen der Landes-SPD SPD-Kreisverband freut sich für Sebastian Hartmann

Rhein-Sieg-Kreis · Der neue SPD-Landeschef Sebastian Hartmann erhält viele Vorschusslorbeeren. Besonders in Bornheim freuen sich die Genossen über die Wahl Hartmanns. Dort begann er in jungen Jahren seine politische Laufbahn

 Sebastian Hartmann. FOTO: DPA

Sebastian Hartmann. FOTO: DPA

Foto: picture alliance/dpa

Das Abarbeiten der Glückwünsche zieht sich noch hin. Sebastian Hartmann hat nach seiner Wahl zum SPD-Landesvorsitzenden am Samstag in Bochum so viele Gratulationen über Mailbox und Kurznachrichtendienste erhalten, dass er am Montag mit der Beantwortung noch nicht durch war. Auch aus seinem SPD-Kreisverband, dessen Vorsitzender er seit 2005 ist, erhielt der 40-Jährige zahlreiche gute Wünsche.

„Neben den Delegierten sind sogar 30 bis 40 Mitglieder aus dem Kreis mit zum Parteitag gekommen“, sagt Hartmann, der von „großen Emotionen“ berichtet. Mit seinem Wahlergebnis von 80 Prozent ist er zufrieden. „Vier von fünf Delegierten haben mich gewählt – das ist schon mal nicht schlecht.“ Hartmann tummelt sich nun als ein führender Oppositionspolitiker auf dem Parkett der Landespolitik, daneben behält er sein Bundestagsmandat. Und im Kreistag sitzt er auch noch, dort sah man ihn erst vergangene Woche. Wie er das künftig alles unter einen Hut bekommen will? „Das müssen wir in Ruhe in den Gremien besprechen“, sagte der Bornheimer.

Dietmar Tendler, Fraktionsvorsitzender im Kreistag, hält Hartmann für eine gute Wahl: Was er in der Kommunal- und Kreispolitik erfolgreich aufgebaut habe, werde er in Düsseldorf fortsetzen. „Seine Stärken liegen in der Organisation, in der Kommunikation, und er ist guter Teamplayer“, sagt Tendler. „Themen, die er sich vornimmt, arbeitet er auch ab.“ Gleichwohl stehe ihm ein Spagat bevor, da er in NRW Oppositionspolitik mache und in Berlin einer Regierungsfraktion angehöre. Dort sind Verkehr und Inneres seine Themen. „Er ist ein guter Zuhörer, er kann gut zusammenfassen und das Zusammengefasste vertreten – diese Eigenschaften kommen ihm im Landesvorstand zugute“, sagt der frühere Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Uwe Göllner aus Troisdorf. Mario Dahm, Vorsitzender der Jusos Rhein-Sieg, hat die Stimmung beim Parteitag als optimistisch wahrgenommen. „Mit Sebastian Hartmann hat die SPD die Chance, den Blick wieder auf entscheidende Fragen zu richten – etwa die Wohnungsnot oder die Arbeitswelt von morgen.“ Dahm sieht Anzeichen, dass die NRW-SPD mit Hartmann einen stärkeren Links-Kurs einschlägt.

Besonders in Bornheim freuen sich die Genossen über die Wahl Hartmanns. Dort begann er in jungen Jahren seine politische Laufbahn. Bereits mit Anfang 20 übernahm er im Ortsverein Verantwortung, der ihn 1999 in den Kreistag schickte. Harald Stadler, SPD-Urgestein aus Roisdorf, erinnert sich: „Mit Sebastian Hartmann habe ich, seit er Mitglied der SPD wurde, lange und vertrauensvoll zusammengearbeitet.“ Hartmanns Wort gelte wie in Stein gemeißelt, auf Zusagen habe man sich immer verlassen können. „Mit ihm wird sich die NRW-SPD wieder auf ihren ursprünglichen sozialdemokratischen Wertekanon besinnen und auf eine Politik des sozialen Ausgleiches“, so Stadler. Auch die Bornheimer SPD-Vorsitzende Ute Kleinekathöfer hofft auf neue Impulse für die Sozialdemokratie im Land. An der Basis sei Hartmann auch weiter präsent, sagt sie. Oft kollidierten jedoch Termine vor Ort mit anderen Verpflichtungen. Man solle ihn nun daher nicht mit Erwartungen überfrachten: „Auch sein Tag hat nur 24 Stunden.“

Tobias Karsten, Vorsitzender der SPD Bad Honnef, hat Hartmann nach seiner Wahl gleich ein glückliches Händchen gewünscht. „Wir schätzen ihn als ehrlichen, kämpferischen und gradlinigen Sozialdemokraten, der das Potenzial und das Geschick hat, den Landesverband in einen erforderlichen Erneuerungsprozess zu führen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort