Gelände am Michaelsberg Spielplatzbesuch in Siegburg nur mit Termin möglich

Siegburg · Nach zahlreichen Verstößen gegen die Coronaschutzauflagen hat die Stadt Siegburg den Spielplatz am Michaelsberg gesperrt. Ab dem Wochenende öffnet sie das Gelände nun wieder - allerdings unter Auflagen.

Bei der Eröffnung Mitte April haben Kinder die neuen Geräte auf dem neu gestalteten Gelände am Michaelsberg in Beschlag genommen.

Bei der Eröffnung Mitte April haben Kinder die neuen Geräte auf dem neu gestalteten Gelände am Michaelsberg in Beschlag genommen.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Freude über die Eröffnung des neu gestalteten Spielplatzes am Michaelsberg Mitte April war groß. So groß, dass zu viele Eltern und ihre Kinder sich zeitgleich auf der Spielfläche nahe der Siegburger Innenstadt tummelten – und dabei Abstandsregeln und Maskenpflicht missachteten. Die Stadt reagierte, nachdem erneute Appelle an die Vernunft der Eltern erfolglos waren, und schloss das Areal nicht einmal eine Woche später wieder. Das sorgte für kontroverse Diskussionen, vornehmlich in den sozialen Medien. Die rissen auch nicht ab, als die Verwaltung den Spielplatz zumindest zeitweise für bestimmte Kita-Gruppen öffnete. Jetzt hofft die Stadt, die Wogen zu glätten, indem sie das Areal ab dem Wochenende über einen gesteuerten Zugang öffnet.

Beschwerde-E-Mail an die Stadt

Das wird Jan Winsche freuen. Er hatte sich am Dienstagabend per E-Mail an die Stadtverwaltung gewandt und ihr eine Frist bis Montag, 17. Mai, gesetzt. Sollte die Stadt den Spielplatz bis dahin nicht öffnen, kündigte er an, sein Anliegen „als Klage vorm Kölner Verwaltungsgericht per Eilantrag einzureichen“. Zudem forderte er die Verwaltung auf, die Erstellung eines entsprechenden Hygienekonzepts durch das Gesundheitsamt zu initiieren.

„Ich finde es absolut unverantwortlich und nicht nachvollziehbar, Kindern den Zugang zu einem Spielplatz (an der frischen Luft) komplett zu verwehren“, sagte Winsche in seinem Schreiben, das der Redaktion vorliegt. Insbesondere, da 100 Meter entfernt ein Schnelltestcenter Erwachsenen das Shopping in Siegburg in geschlossenen Räumen ermögliche. Seine Forderung garnierte er mit konkreten Ideen, die eine kontrollierte Öffnung des Spielplatzes ermöglichen könnten. Angefangen bei einer Begrenzung der Personenzahl oder einem Zugang für Erwachsene nur mit FFP2-Masken und negativem Corona-Schnelltest über eine Terminliste zur Planung und Kontaktverfolgung bis hin zur Reglementierung von Regelverstößen.

Erwachsene brauchen negativen Schnelltest

Unterdessen präsentierte die Stadt am Mittwoch ein Konzept, das ab dem Wochenende auch Familien wieder das Spielen auf dem beliebten Gelände möglich macht. Es ist zunächst ein Versuch, wie die Verwaltung erklärt. Der sieht vor, dass die neuen, hölzernen Spielgeräte montags bis freitags weiter den Vorschulkindern der Siegburger Kindertagesstätten vorbehalten sind, am Wochenende aber dann – unter Auflagen – allen. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen, die nicht älter als 13 Jahre sind und ihre erwachsenen Begleitpersonen.

Auf der Internetseite der Stadt können Familien ab sofort einen Zeitraum buchen, in dem sie samstags oder sonntags am Fuße des Michaelsbergs spielen können. Zwischen 9 und 18.30 Uhr bietet die Stadt insgesamt vier Slots an. Das Buchungssystem sieht im jeweiligen Zeitraum vier Plätze pro Familie vor. Insgesamt dürfen sich höchstens 80 Kinder und Erwachsene zeitgleich auf dem Gelände aufhalten. Erwachsene müssen ein negatives Corona-Schnelltestergebnis vorlegen, das nicht älter als 24 Stunden ist, einen Nachweis über ihre vollständige Coronaschutzimpfung oder das Genesen nach einer Coronainfektion vorzeigen, ehe sie den Spielplatz betreten dürfen.

Die Stadt richtet dafür samstags und sonntags in einem Zelt unmittelbar am Spielplatz eine Teststation ein. Ob das neue Konzept trägt, will die Stadt bis Pfingsten prüfen. Deswegen gilt die neue Regelung zunächst nur bis einschließlich Freitag, 21. Mai.

Die Stadt hat das Spielgelände im Zuge des Michaelsbergkonzeptes seit November neu gestaltet. Unter dem Oberthema Wald und Natur dominieren nun überwiegend hölzerne Geräte das Bild: vom Hexenhäuschen für die ganz Kleinen über Klettergerüste, Nestschaukel, Hangelelemente und Seiltunnel bis hin zum Trampolin. Die Kosten von rund 1,3 Millionen Euro werden zu 100 Prozent über die Städtebauförderung bezuschusst.

Einen Termin für den Spielplatzbesuch können Familien auf www.siegburg.de buchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort