Stadtbibliothek in Siegburg Stadt gibt Einblick in die Baustelle

SIEGBURG · Nicht bloß ein Platz zum Bücherausleihen, sondern ein "Ort zum Lesen, Arbeiten und ein Stück Leben zu bewältigen" soll die Siegburger Stadtbibliothek nach ihrer Wiedereröffnung am 10. Mai sein. Das sagte Bürgermeister Franz Huhn am Montag, als er Einblick in den Umbau der Räumlichkeiten gab. Inzwischen steht auch fest, wer das Café in der Bibliothek übernimmt: Fassbender.

Rund 2,2 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Neugestaltung der Bücherei kosten. Bei der gestrigen Begehung war zu erahnen, wie das Gebäude künftig aussehen wird: großräumig, hell, offen und barrierefrei. Mit dem neuen "Café by Fassbender" wird das Gastronomieangebot von der Ecke Griesgasse/Zeughausstraße mitten in das Geschehen verlagert. Diese Aufteilung kennt man bereits aus vielen Buchhandlungen.

"Wir erhoffen uns dadurch einen Austausch von Personen, Ideen und Interessen", hob André Kuchheuser, Chef der Stadtbetriebe, hervor. Auf insgesamt 28 Sitzplätzen werden Cafébesucher rund um den Thekenbereich in der Raummitte Platz nehmen und dabei nicht nur im Bibliotheksangebot lesen, sondern mit mobilen Endgeräten über WLAN auch im Internet surfen können. Anders als bisher soll der Cafébetrieb nicht mehr an die Öffnungszeiten der Bücherei gekoppelt sein.

Neben Frühstück will Fassbender-Geschäftsführer Stefan Geiger, der am Freitag den Bewirtschaftungsvertrag mit der Stadt unterzeichnete, dort auch ein Mittagessen und "dann, wenn die Ruhe einkehrt, auch ein leckeres Stück Kuchen sowie Dessert" anbieten. Gleichzeitig entstehen auch neue Rückzugsmöglichkeiten, etwa für diejenigen, die in einer der vielen Tageszeitungen und Zeitschriften schmökern möchten.

Die bisherige Café-Betreiberin in der Bibliothek war mit Beginn des Umbaus im Dezember ausgezogen; sie eröffnete ihr Lokal kurz darauf an der Ringstraße wieder.

Mit der Neugestaltung der Bibliothek will die Stadt aber auch mehr auf die Bedürfnisse älterer und gehandicapter Menschen eingehen. Deshalb werden unter anderem Rampen eingebaut. "Gerade unsere Zeitschriftenleser sind vor allem ältere Menschen", sagte Bibliotheksleiterin Christiane Bonse. Gefördert werden diese inklusiven Maßnahmen vom Landschaftsverband Rheinland mit 10 000 Euro.

Eine weitere Neuerung, die nicht nur die Attraktivität der Stadtbibliothek, sondern insgesamt die Siegburgs als Kulturstadt aufwerten soll: Durch einen Mauerdurchbruch rückt die Bibliothek näher mit dem Stadtmuseum und der Innenstadt zusammen.

Neben höheren Besucherzahlen für das Museum verspricht sich Huhn davon auch neue Gestaltungsmöglichkeiten für Veranstaltungen: Denn am Übergang von einem zum anderen Haus entsteht ein "Bereich, den wir bühnenmäßig bespielen können", so Huhn.

Und auch der zentrale Einzelhandel soll von der Anziehungskraft des neu entstehenden "Kulturtempels" profitieren, sagte Huhn weiter: "Die Kultur ist ein Wirtschaftsförderungsfaktor. Mit den Umbaumaßnahmen kommen wir unserem alten Versprechen nach, die Kultur näher an der Markt heranzutragen."

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