"Langen Einkaufsnacht" Stadt ist voll, Geschäfte sind leer

SIEGBURG · Am Samstag konnte man Sommerwetter wie aus dem Bilderbuch genießen. Beste Voraussetzungen also für die "Lange Einkaufsnacht", zu der der Stadtmarketing-Verein und die Siegburger Einzelhändler eingeladen hatten.

 Nur wenige Menschen nutzten die lange Einkaufsnacht vor 22 Uhr.

Nur wenige Menschen nutzten die lange Einkaufsnacht vor 22 Uhr.

Foto: Paul Kieras

Das Gegenteil war der Fall. In den Geschäften zwischen Europaplatz und Marktplatz, Kaiserstraße und Holzgasse herrschte tote Hose. "Bei Temperaturen weit über 30 Grad gehen die Leute nicht in die Geschäfte", erklärte der Kaufhof-Geschäftsführer und stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Detlev Damböck, schulterzuckend, dachte aber gar nicht daran, vorzeitig die Eingangstüren zu schließen. "Die Kunden müssen sich auf angekündigte Öffnungszeiten verlassen können", so sein plausibles Argument.

Viele Einzelhändler sahen das wohl anders und ließen in weiser Voraussicht bereits zu den samstags üblichen Öffnungszeiten die Rollladen runter. Hardy Riemscheid, Geschäftsführer von "Tee Gschwendner", berichtete gegen 20 Uhr, dass einige Geschäftsleute "am liebsten schon um 16 Uhr" nach Hause gegangen wären. Bis zum Schluss um 24 Uhr wollte keiner seiner Kollegen, mit denen er gesprochen habe, durchhalten.

Als zwei Bands - am unteren Markt und vor dem Kaufhof - mit ihren Konzerten begannen, war in bereits mehr als 50 Prozent der Fachgeschäfte das Licht erloschen. Lediglich einige Modeboutiquen, die mit auffälliger Werbung Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent versprachen, konnten Kunden begrüßen.

Den Ausnahmezustand vermeldete dagegen die Gastronomie in der Innenstadt. Ganze Heerscharen warteten geduldig darauf, dass wieder ein Tisch frei wurde. Gegen 22 Uhr, als es etwas kühler wurde, entschlossen sich dann doch noch einige Besucher, einen Einkaufsbummel anzutreten. Wer zu dieser Zeit noch geöffnet hatte, war schnell auszumachen, denn die erleuchteten Ladenlokale fielen bei überwiegend dunklen Schaufenstern wie Leuchttürme ins Auge. Mit Tüten bepackt, steuerten die Schnäppchenjäger anschließend wieder direkt die Außenterrassen der Kneipen und Restaurants an, die natürlich über ihre Umsätze mehr als zufrieden waren.

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