Offene Jugendarbeit in Siegburg Stadt stellt Fahrplan für den „Bahnhof Brückberg“ vor

Siegburg · Die Diskussion um die offene Jugendarbeit in zwei ausrangierten Eisenbahnwaggons im Siegburger Stadtteil Brückberg dauert weiter an. In den nächsten Wochen will die Stadt mit Jugendlichen, Kindern, Anwohnern und allen Interessierten ins Gespräch kommen.

Auf dem Bolzplatz im Siegburger Stadtteil Brückberg soll in zwei Bahnwaggons eine offene Jugendarbeit etabliert werden.

Auf dem Bolzplatz im Siegburger Stadtteil Brückberg soll in zwei Bahnwaggons eine offene Jugendarbeit etabliert werden.

Foto: Nadine Quadt

In der Sache sind sich im Grunde alle einig: Im Siegburger Stadtteil soll eine offene Jugendarbeit etabliert werden. Am „Wie“ scheiden sich indes seit Wochen die Geister. Die Idee, das Projekt rund um zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons zu gestalten, rief schon Kritiker auf den Plan, ehe das Konzept des „Bahnhof Brückberg“, den das Evangelische Jugendwerk Sieg, Rhein, Bonn mit Leben füllen will, überhaupt vorgestellt war. Nach einer Bürgerinformation meldeten sich indes auch Befürworter der Idee zu Wort. Im jüngsten Jugendhilfeausschuss stellte die Stadt nun den Fahrplan für die nächsten Wochen vor.

In einem ersten Schritt nimmt sie dafür in der kommenden Woche die Jugendlichen vom Brückberg sowie Interessierte aus anderen Stadtteilen ins Visier. Die hat sie für Dienstag, 27. September, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Wir wollen wissen, was sich die Jugendlichen wünschen“, erklärte Angelika van Doorn, Abteilungsleiterin Planung, Förderung und Sport. Die jungen Siegburger könnten dann ihre Ideen und Wünsche einbringen, ähnlich wie zuletzt beim Level-Up-Workshop mit Kaldauer Jugendlichen.

Auch am Brückberg soll es Workshops geben. Der erste stehe im Oktober an. Dann können Jugendliche zusammen mit Moderator Frank Liffer, Lisa Reitz vom Siegburger Jugendamt und Charlotte Dückers vom Evangelischen Jugendwerk an der weiteren inhaltlichen Konzeption arbeiten. Nach den Herbstferien werden dann in den Grund- und Förderschulen rund um den Bolzplatz informiert. Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrer der Adolf-Kolping-Schule und der Rudolf-Dreikurs-Schule sollen dann die Möglichkeit erhalten, Fragen zu stellen. Der „Bahnhof Brückberg“ soll nämlich Kindern ab sechs Jahren im Anschluss an den Offenen Ganztag drei Stunden ein Spielangebot machen. Außerdem sollen die Waggons künftig in das Sommerferienangebot Mini-Siegburg, das schon jetzt auf dem Brückberg stattfindet, eingebunden werden.

Zu einer Open-Space-Veranstaltung lädt die Stadt dann für Mittwoch, 16. November, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Anwohner und Vereine ein, damit die sich gemeinsam in die weitere Entwicklung des Projektes einbringen können. „Ich bin froh, dass die Jugendlichen nun endlich befragt werden“, sagte Anna Diegeler-Mai (CDU). Ihre Fraktion hatte in der Diskussion um die Bahnhofwaggons zuletzt kritisiert, dass mit der Anschaffung von Eisenbahnwaggons Fakten geschaffen würden, ohne Jugendliche und Anwohner einzubinden. Sie hoffe, so Diegeler-Mai weiter, dass auf diesem Weg nun ein schöner Konsens gefunden werde. „Es wird zudem eine Arbeitsgruppe mit verschiedenen Akteuren vom Brückberg gebildet, um den Prozess zu begleiten und fortzuführen“, erklärte Bürgermeister Stefan Rosemann.

Diskussion in den Fachausschuss vertagt

Gleich zwei Mal stand der „Bahnhof Brückberg“ am Donnerstag auch im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss auf der Tagesordnung. Einmal über einen Bürgerantrag der Interessengemeinschaft Brückberg, die bat, die Idee mit den Eisenbahnwaggons vor allem aus energetischen Gründen noch einmal zu überdenken. Und auch in Form eines Antrags der Siegburger Bürgerunion (SBU), die als alternative Lösung eine mobile Jugendarbeit in einem Bus vorschlägt. Die Diskussion über beide Anträge wurde indes in den nächsten Jugendhilfeausschuss vertagt.

Unterdessen teilte die Stadt mit, dass sich der Bauantrag für die Aufstellung der Waggons in der finalen Abstimmungsphase befinde und voraussichtlich in der kommenden Woche der Bauaufsicht vorgelegt werde. Wann die Arbeiten beginnen und vor allem, wann die Waggons angeliefert werden, stehe noch nicht fest. Im städtischen Haushalt sind für das gesamgte Projekt „Bahnhof Brückberg“ 150.000 Euro veranschlagt.

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