Kreistag erhöht Tarife Taxifahren im Rhein-Sieg-Kreis wird teurer

RHEIN-SIEG-KREIS · Wer im Rhein-Sieg-Kreis mit dem Taxi fahren will, muss bald mit höheren Preisen rechnen. Grundgebühr und Kilometergeld steigen um je 20 Cent an. Der Kreistag soll die Erhöhung des Taxitarifs im Juli beschließen.

Ob Arztbesuch, Transfer zum Flughafen oder nächtliche Heimfahrt, Taxen stehen rund um die Uhr bereit und bringen ihre Fahrgäste von Haustür zu Haustür. Das hat seinen Preis – und der wird ab dem 15. August auch im Rhein-Sieg-Kreis steigen. Das soll der Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, 4. Juli, beschließen. Eine entsprechende Empfehlung hat der Ausschuss für Planung und Verkehr am Dienstag einstimmig beschlossen.

Wie berichtet, hatte die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein bereits im August eine Erhöhung des Taxitarifs im Kreis beantragt. Denn der Kreistag bestimmt, wie teuer eine Taxifahrt im Konzessionsgebiet des Rhein-Sieg-Kreises ist. Zuletzt waren die Preise mit Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 erhöht worden. Ihren jetzigen Antrag begründete die Fachvereinigung mit der nächsten Mindestlohnerhöhung im Januar 2019, enorm gestiegenen Kosten für die Eichung der Taxameter, teuren Konformitätserklärungen und teuren Versicherungen.

In den zurückliegenden Monaten hat der Kreis in einem Beteiligungsverfahren alle seine 19 Kommunen und auch repräsentative Unternehmen aus dem gesamten Kreisgebiet befragt – und sich anschließend gemeinsam mit der Fachvereinigung auf eine neue Tarifordnung geeinigt.

Neue Tarifordnung

Die Grundgebühr, die für jede Taxifahrt anfällt, soll von 3,50 auf 3,70 Euro steigen. Für jeden zurückgelegten Kilometer zahlen die Fahrgäste künftig 2,10 statt 1,90 Euro am Tag sowie 2,20 statt 2 Euro in der Nacht. Hinzu kommen Zuschläge für Wartezeit oder Großraumtaxen. Die Politik gab einstimmig grünes Licht für die neuen Preise. Allerdings ließ sie einen Zusatz aus dem Beschlusstext streichen, den Verwaltung und Fachvereinigung angeregt hatten. Demnach sollte die Tarifanpassung für Taxen den Preiserhöhungen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) angepasst werden. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Erhöhungen einander entsprechen“, erklärte Harald Pütz, Leiter des Straßenverkehrsamtes des Rhein-Sieg-Kreises. Die neue Regelung würde der Verwaltung die derzeitigen mit großem Aufwand verbundenen Einzelabfragen und Berechnungen ersparen.

Aber eben diese Bindung an die Preisentwicklungen beim VRS scheute die Politik. „Damit geben wir die Entscheidung aus der Hand“, sagte Oliver Krauß (CDU). „Es muss weiter einen politischen Beschluss geben“, forderte auch Friedrich Wilhelm Kuhlmann (FDP). Der sei auch weiterhin zwingend erforderlich, versicherte Pütz: „Das ist kein Automatismus.“ Die Fachvereinigung müsse weiterhin einen Antrag auf Erhöhung stellen, wenn es die wirtschaftliche Lage erfordere – und die Politik entscheide darüber.

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