Studiobühne Siegburg Theater Tollhaus sucht Paten

SIEGBURG · Sie haben geprobt, gespielt und am Ende auf der Studiobühne gestanden. Zwei Jahre lang hat das Kinder- und Jugendtheater der Studiobühne, Theater Tollhaus, seine Pforten für junge Menschen aus sozial schwachen Familien mit und ohne Migrationshintergrund geöffnet.

 Das Theater Tollhaus bringt Kinder und Jugendliche auf die Bühne. Dort lernen sie, in einer Gruppe zu agieren.

Das Theater Tollhaus bringt Kinder und Jugendliche auf die Bühne. Dort lernen sie, in einer Gruppe zu agieren.

Foto: Holger Arndt

Im Projekt "Jedem Kind eine Bühne" haben Kinder und Jugendliche ein kulturelles Zuhause gefunden, kostenfrei oder für einen reduzierten Beitrag. "Für uns ist das Projekt voll aufgegangen", sagt Studiobühnenleiter René Böttcher. Daher soll es weiterlaufen - dafür suchen Studiobühne und Theater Tollhaus Paten.

"Jedem Kind eine Bühne" war auf zwei Jahre angelegt. Lange haben Studiobühne und Theater Tollhaus dafür gekämpft, ihre Idee vom Schauspielangebot für auf unterschiedliche Weise benachteiligte Kinder und Jugendliche realisieren zu können. Für die soziale Ergänzung ihres regulären Theaterangebotes brauchten sie zunächst Geld. Viel Geld. Die Kreissparkassenstiftung "Für uns Pänz", die "Aktion Mensch", die "Stiftung Help and Hope", die "Nikolausstiftung Siegburg", der Rhein-Sieg-Kreis, die Stadt Troisdorf und private Förderer haben dabei geholfen, 50.000 Euro zusammenzutragen. Weitere 10.000 Euro steuerte die Studiobühne aus eigenen Mitteln bei. 2013 konnte "Jedem Kind eine Bühne" schließlich starten.

Nahezu 100 Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis 17 Jahren haben seither in insgesamt sechs Theatergruppen gelernt, in einer Gruppe zu agieren. "Es ist eine wichtige Erfahrung, in einer Gruppe gemeinsam etwas auf die Beine gestellt zu haben", sagte Julia Torres nach dem ersten Projektjahr. Die Siegburgerin ist eine der Schauspielerinnen, die die Theatergruppen leiten. Kinder und Jugendliche, die vielleicht sonst nie mit dem Theater in Berührung gekommen wären, lernen neben sozialem Verhalten, sich zu konzentrieren, Regeln und Grenzen einzuhalten und sie erfahren, was Erfolg ist.

"Die finanziellen Mittel sind nun ausgeschöpft", erklärt René Böttcher. "Wir wollen aber weiter allen Kindern und Jugendlichen Kurse anbieten." Also auch jenen, die die Kursgebühr selbst nicht zahlen können. "Daher suchen wir Paten, die das ermöglichen", so Böttcher. Ein Kind zahlt regulär 420 Euro im Jahr. Paten können die Kosten aber auch für einen Monat, ein viertel oder halbes Jahr übernehmen - gegen Spendenquittung.

Mehr Infos über das Projekt "Jedem Kind eine Bühne" und die Patenschaften gibt es auf www.theaterseite.de/spenden-helfen/jekib

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Aus drei Jahren wurden 30
Aus drei Jahren wurden 30
Zwei Führungspersönlichkeiten des Sozialdienstes katholischer Frauen verabschieden sichAus drei Jahren wurden 30
Neue Klänge ab Dezember
Defekte Orgel in der Auferstehungskirche macht Platz für Nachfolgerin Neue Klänge ab Dezember