Kommunalwahl in Siegburg Thiel und Rosemann gehen in die Stichwahl
Siegburg · In Siegburg ist nach der Kommunalwahl noch alles offen: Die Bürgermeisterfrage entscheiden Ulla Thiel (CDU) und Stefan Rosemann (SPD) in der Stichwahl. Keine Fraktion erreicht die absolute Mehrheit.
„Historisch“ nannte Franz Huhn das Ergebnis der Siegburger Kommunalwahl: Die CDU hat herbe Verluste zu verzeichnen und drei Wahlkreise an die SPD verloren. Neben den Sozialdemokraten haben die Grünen deutlich zugelegt. Keine der Parteien erreichte indes eine absolute Mehrheit. Das heißt, in Siegburg beginnt nun die Suche nach möglichen Partnern. Und auch die Frage nach Huhns Nachfolge ist noch nicht entschieden. Die werden CDU-Kandidatin Ulla Thiel und Stefan Rosemann von der SPD in zwei Wochen untereinander ausmachen. So haben es 52 Prozent der Wahlberechtigten am Sonntag mit ihrer Stimme entschieden.
Lange war der Ratsaal nahezu verwaist. Die Parteien und ihre Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich coronabedingt anders als sonst nicht im Rathaus versammeln können. Früh zeichnete sich ab, dass es auf eine Stichwahl hinauslaufen würde. Ein Trend, der sich bestätigte, als um 20.41 Uhr alle 45 Wahlbezirke ausgezählt waren. Mit 42,2 Prozent erhielt Ulla Thiel (CDU) die meisten Stimmen. Ihr folgte an zweiter Stelle SPD-Kandidat Stefan Rosemann mit 35,2 Prozent. Die Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Annette Mannschott, holte 16,9 Prozent. SBU-Kandidat Hans-Joachim Neumes erhielt 5,7 Prozent.
SPD holt 27,2 Prozent
Selbst unter der Maske war das Strahlen von Stefan Rosemann und SPD-Fraktionschef Frank Sauerzweig nicht zu übersehen, als beide kurz vor dem endgültigen Wahlergebnis ins Rathaus kamen. „Ich bin mit beiden Ergebnissen sehr zufrieden, sie sind eine klare Aussage“, sagte Rosemann. Dass seine Partei drei Direktmandate geholt habe, sei sensationell. Sauerzweig wertete die 27,2 Prozent (2,4 Prozent mehr als 2014) als Ergebnis der politischen Arbeit der vergangenen Jahre.
CDU mit 38,2 Prozent stärkste Kraft
Kämpferisch zeigte sich Ulla Thiel: „Ich bin gewillt, weiter ausdauernd zu kämpfen“, sagte sie, als sie mit CDU-Fraktionschef Jürgen Becker und der Parteivorsitzenden Anna Diegeler-Mai ins Rathaus kam. Becker wertete die 9,4 Prozent, die seine Partei im Vergleich zu 2014 verloren hat, als Niederlage. „Das ist ein herber Verlust, wir werden nun die Gründe genau analysieren.“ Er räumte auch eigene Fehler ein. Mit 38,2 Prozent sei die CDU aber weiterhin stärkste Fraktion. Man werde nun das Gespräch mit möglichen Koalitionspartnern suchen. „Wir sind stolz auf unser Ergebnis“, sagte Astrid Thiel, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Ihre Partei holte 20 Prozent der Stimmen und damit 7,6 Prozent mehr als 2014.