Am Michaelsberg THW sprengt zwei Bäume

Siegburg · Langsam lässt der Sprengmeister des Technischen Hilfswerkes aus Düsseldorf den Sprengstoff in die Kanäle ein, die er vorher in eine Kastanie gebohrt hat. Der Baum steht schon länger schief im Hang. Gleich wird seine Kollegin mit dem Horn am Osthang des Michaelsberges das Signal zur Sprengung geben.

 Der städtische Einsatzleiter Ralf Beyer (oben) mit THW-Helfern am Stumpf des gesprengten Ahorns.

Der städtische Einsatzleiter Ralf Beyer (oben) mit THW-Helfern am Stumpf des gesprengten Ahorns.

Foto: Ingo Eisner

Ein kurzer dumpfer Knall, und dort, wo eben noch eine Kastanie stand, ragt nur noch ein zerfetzter Stumpf aus dem Boden. Die Reste des gesprengten Baumes liegen verteilt im Hang. Einige der gefrorenen Holzstücke flogen sogar bis zur Bergstraße. Weil damit zu rechnen war, hatte das THW großräumig abgesperrt. Niemand sollte gefährdet werden.

Es ist Samstagmorgen am Osthang oberhalb der Seufzerallee des Michaelsberges. Unterhalb der Abtei herrscht geschäftiges Treiben. Die Bergstraße ist bereits seit 8 Uhr gesperrt, und etwa 45 Helfer von Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Ordnungsamt sind trotz klirrender Kälte für einen ganz besonderen Einsatz zur Abtei gekommen.

Es galt, eine etwa 80 Jahre alte und 25 Meter hohe Kastanie sowie einen etwa 100 Jahre alten und 30 Meter hohen Ahornbaum zu sprengen. Bereits Anfang der Woche hatten Geologen bei einer Begehung Lockerungen im Erdreich festgestellt.

Aus diesem Grund waren die beiden großen Bäume, die offenbar auch nicht mehr gesund waren, derart umsturzgefährdet, dass die Stadt handeln musste, bevor jemand zu Schaden kommt.

Der Bauhof zog zwei Fachleute zu Rate, die eine Fällung der beiden Problembäume auf herkömmliche Art und Weise ausschlossen. „Das Risiko, dass während des Sägevorgangs der Wurzelteller hochkommt, ist einfach zu groß“, sagte Ralf Beyer, Leiter der Abteilung Grünflächen der Stadt.

Besonders bei dem großen Wurzelteller des Ahornbaumes war Vorsicht angebracht. Gegen 11 Uhr hatten die Fachleute des Düsseldorfer THW zunächst die Kastanie gesprengt.

Danach dauerte es noch einmal über dreieinhalb Stunden, bevor auch der Ahornbaum, der innerlich Faulstellen aufwies, ebenfalls gesprengt werden konnte. Mittels eines Einsatzsicherungsgerätes, das laut Beyer vom THW speziell für solche Einsätze entwickelt worden ist, konnte vor der Sprengung mit Hilfe eines Lasers jede Bodenbewegung registriert werden, damit eine Gefährdung der THW-Mannschaft ausgeschlossen werden konnte. Am Nachmittag konnten die Beteiligten schließlich aufatmen. Die Sprengungen der beiden Bäume war gelungen.

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