"ZeitRaum" in Siegburg Türen des Zentrums für Diakonie und Bildung stehen allen Menschen offen

SIEGBURG · Schon seit Dezember herrscht reger Betrieb im neuen evangelischen Zentrum für Diakonie und Bildung an der Ringstraße/Ecke Bahnhofstraße. Am Freitag weihten die Beteiligten die Institution mit dem Namen "ZeitRaum" offiziell ein.

 Offene Tür: Die Mitarbeiter des neuen evangelischen Zentrums für Diakonie und Bildung an der Ringstraße/Ecke Bahnhofstraße beraten Menschen, die Hilfe brauchen.

Offene Tür: Die Mitarbeiter des neuen evangelischen Zentrums für Diakonie und Bildung an der Ringstraße/Ecke Bahnhofstraße beraten Menschen, die Hilfe brauchen.

Foto: Holger Arndt

Niederschwellig soll das Angebot am Ende der Siegburger Fußgängerzone sein, oder, wie Diakonie-Geschäftsführer Jürgen Schweitzer sagte: "Diese Türen sind offen für alle Rat suchenden Menschen."

Unter einem Dach vereinen sich im "ZeitRaum" nämlich eine Vielzahl diakonischer Beratungsangebote: Über drei Stockwerke verteilt ist die kirchliche Einrichtung mit allgemeiner Sozialberatung, dem Betreuungsverein, der Integrationsagentur mit Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie der Freiwilligen-Agentur im Rhein-Sieg-Kreis vertreten. Die evangelische Erwachsenenbildung bietet Bildungsberatung, Fortbildungen, Gesprächskreise, Workshops und Vorträge an.

"Das Verhältnis zwischen Raum und Zeit spiegelt die Geschwindigkeit wider", sagte Pfarrer Dietmar Pistorius, Vorsitzender des Ausschusses für Erwachsenenbildung. Und mit der immer höher werdenden Geschwindigkeit hätten immer mehr Menschen zu kämpfen. "Wir verlieren in der Hast elementare Erfahrungsräume", so Pistorius.

"Es braucht aber Räume, in denen die Zeit auch mal stillstehen darf. Zum Beispiel nach einer Krise oder an einer Kreuzung im Lebensweg, an der es Zeit für Besinnung über das Weitere braucht." Ein "Raum, der Zeit gewährt", sei der neue "ZeitRaum" in Siegburg. Pfarrerin Almut van Niekerk, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks an Rhein und Sieg, meinte: "Hierher können alle gehen, wenn es eine Zeit in ihrem Leben gibt, in der sie Rat und Hilfe brauchen."

Nicht wenige haben das Angebot bereits genutzt, wusste Jutta Huberti-Post, Sprecherin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein. "Die Kürze der Wege ist für alle Seiten von großem Vorteil. Oft ist es ja so, dass eine Rat suchende Person Anregungen von mehreren Seiten gebrauchen kann. Das ist in diesem Haus ganz wunderbar gelöst." So könne man von der Sozialberatung direkt zum Betreuungsverein ein paar Türen weiter gehen und dort einen Termin vereinbaren. Auch die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Agentur funktioniere wunderbar: " Gerade läuft ein Kurs für Senioren, die in ihrem 'ruhigen' Lebensabschnitt ehrenamtlich aktiv werden möchten."

Knapp 200 000 Euro habe die Herrichtung des neuen Zentrums gekostet. Die Kosten tragen Diakonie und Evangelischer Kirchenkreis jeweils zur Hälfte. Für Behinderte und Mütter mit Kinderwagen wird es dank einer Rampe an den Stufen des ZeitRaums bald einfacher: "Jede inklusive Möglichkeit hier in der Stadt hat unsere Unterstützung", so Bürgermeister Franz Huhn. Wie die Rampe aussehen wird, verhandeln Denkmalschutz und Architekten. Es hatte im Vorfeld Schwierigkeiten gegeben, weil eine "Rampe von der Stange" Hinweise auf die historischen Stadtmauer verdeckt hätte.

Das komplette Programm inklusive Möglichkeit zur Anmeldung steht im Internet auf www.evangelische-erwachsenenbildung.de/zeitraum.

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