Prozess vor dem Siegburger Amtsgericht Übers Dach zum Tresor der Troisdorfer Eissporthalle

Siegburg · Fünfköpfige Tätergruppe erbeutete rund 11.000 Euro. Wenige Stunden nach der Tat wurden sie in Bottrop festgenommen und die Beute sowie Tatwerkzeuge sichergestellt. Gericht verurteilt die Einbrecher zu Haftstrafen, zum Teil auf Bewährung.

So viele Wachtmeisterinnen, Wachtmeister und Verteidiger sieht man am Siegburger Amtsgericht eher selten in einem Verhandlungssaal. Gestern waren es zehn Justizbeamte, sechs Verteidiger und fünf Angeklagte. Die Angeklagten im Alter zwischen 26 und 49 Jahren kamen aus der Untersuchungshaft vor ein Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Hauke Rudat.

Die aus dem Kosovo und aus Albanien stammenden Männer waren angeklagt, in der Nacht vom 9. auf den 10. April dieses Jahres in die Eissporthalle in Troisdorf eingebrochen zu sein, den dortigen Tresor aufgeschnitten und 11.000 Euro erbeutet zu haben. Wenige Stunden nach der Tat wurden sie in Bottrop festgenommen und die Beute sowie Tatwerkzeuge sichergestellt.

Vier der Männer verurteilte das Gericht zu Freiheitsstrafen, ausgesetzt zur Bewährung, der fünfte bleibt in Haft. Das Strafmaß bewegte sich um ein Jahr und zwei bis vier Monate. Dabei blieb das Gericht unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Maß von bis zu einem Jahr und zehn Monaten. Für den in Haft verbleibenden Täter hatte die Staatsanwaltschaft zwei Jahre ohne Bewährung gefordert, das Gericht entschied auf ein Jahr und sechs Monate. Für die Täter sprach ihr Geständnis und die Tatsache, dass die Tatfahrzeuge von der Kriminalpolizei überwacht wurden, weil sie unter Verdacht standen, Bandendiebstähle zu begehen.

Da hätte unter Umständen die Tat durch früheres Zugreifen verhindert werden können, so das Gericht. Zu ihren Lasten ging die Professionalität der Tatausführung. „Das war nicht amateurhaft geplant, das muss vorher ausgekundschaftet worden sein“, sagte Richter Rudat. Auch die unterschiedlichen Tatbeiträge, wie zum Beispiel Schmiere stehen, ließ das Gericht außer Acht. „Mitgefangen, mitgehangen“, schrieb Rudat den Tätern ins Stammbuch.

Das Quintett war in der Nacht zum 10. April gegen ein Uhr nachts über das Dach der Eissporthalle eingedrungen, hatte den Tresor aufgeflext und war mit Bargeld in Höhe von etwas mehr als 11.000 Euro geflüchtet. Dabei war ein Bandenmitglied im Auto sitzen geblieben, zwei passten draußen auf, ob jemand sie beobachtete, und zwei hatten mit einem sogenannten Kuhfuß das Dach aufgehebelt, waren eingestiegen und öffneten den Tresor. Anschließend flohen sie Richtung Ruhrgebietes, wo sie die Kriminalpolizei stellte.

Drei der Täter durften nach dem Prozess und dem Urteilsspruch bei Ermittlungsrichter Ulrich Wilbrand antreten. Der verkündete ihnen Haftbefehle wegen anderer Einbruchsdelikte.

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