Bürgermeisterwahl 2020 in Siegburg Ulla Thiel geht für die CDU ins Rennen

Siegburg · Ulla Thiel kandidiert für die CDU und möchte erste Bürgermeisterin in der 950-jährigen Geschichte Siegburgs werden. Eines ihrer Ziele: Die Lebensqualität der Stadt zu erhalten.

 Ulla Thiel möchte für die CDU künftig als Bürgermeisterin die Geschicke der Stadt Siegburg leiten.

Ulla Thiel möchte für die CDU künftig als Bürgermeisterin die Geschicke der Stadt Siegburg leiten.

Foto: Meike Böschemeyer/MEIKE BOESCHEMEYER

Freeclimbing? Ulla Thiel schüttelt heftig den Kopf. Nein, Freiklettern ist nichts für die 44-Jährige. „Ich habe gerne Boden unter den Füßen“, sagt sie und lacht. Gleichzeitig mag sie das Risiko. Im Sport weiß sie sich im Kickboxen und Badminton durchzusetzen, Wandern geht sie bevorzugt in Berghöhen über der Baumgrenze und erklimmt Gipfelkreuze. Jetzt steht ihr nächster persönlicher Gipfelsturm an: Ulla Thiel will die erste Bürgermeisterin in der 950-jährigen Geschichte der Stadt Siegburg werden.

Das Bodenständige bestimmt ihre Vita: Kindergarten und Schulen in der Kreisstadt, Studium zur Diplom-Verwaltungsfachwirtin an der Fachhochschule in Köln mit anschließender Karriere in der Siegburger Stadtverwaltung, wo sie lange Jahre als Amtsleiterin für Ordnung und Sicherheit verantwortlich war. Mittlerweile ist sie Co-Dezernentin und leitete das Bürgermeisterbüro. Hat ihr Noch-Amtsinhaber Franz Huhn Tipps gegeben, wie sie die Wahl für sich entscheiden kann? Sie zögert einen Moment, lacht dann entwaffnend und sagt: „Ja, hat er, aber ich verrate nichts.“ Und ihre eigene Devise? „Authentisch bleiben.“

Warum sie sich als Bürgermeisterin zur Wahl stellt? „Aus Leidenschaft zu Siegburg“, sagt sie. Und wenn man ihr zuhört, was sie so toll findet an dieser Stadt, dann glaubt man ihr das: Es geht durch die Fußgängerzone, wo alle Cafés und Restaurants gut besucht sind. „Dieses quirlige Leben, diese fast mediterrane Atmosphäre machen Siegburg doch liebenswert“, sagt sie. Diese Lebensqualität in der Stadt möchte sie erhalten. Und wenn sie über ihre Ziele spricht, dann spricht auch der Familienmensch aus ihr. „Ich sehe es in meinem unmittelbaren Umfeld, dass wir in Siegburg weiterhin das Miteinander der Generationen pflegen müssen.“ Deshalb will sie sich für mehr barrierefreien und Mehrgenerationen-Wohnraum stark machen. „Mir ist wichtig, dass Senioren auch im hohen Alter in ihrer Heimat bleiben können und nicht wegziehen müssen, weil hier kein entsprechendes Angebot da ist“, sagt sie. Als Begegnungsstätte möchte sie ein Kunst- und Kulturhaus etablieren, in dem Bands Proberäume bekommen, wo sich Ältere und Jüngere austauschen.

Verkehrswende und Klimapolitik als wichtige Themen

Der zweite Schwerpunkt ihrer Arbeit gilt der Standortsicherung. Siegburg müsse als Dienstleistungszentrum und Standort von Gewerbewirtschaft gefestigt werden, sagt Thiel, die erst seit 2017 Mitglied der CDU ist. Ein politisches Engagement eines Kommunalbeamten in der Stadt, in der man auch arbeitet, ist schwierig. Für den Wahlkampf hat sie sich beurlauben lassen. Übrigens würde Thiel ihren Beamtenstatus auf Lebenszeit aufgeben, wenn sie gewählt würde. Außerdem wolle sie die Kreisstadt stärker als Kongress- und Tagungsort etablieren und da enger mit der Stadt Bonn kooperieren.

„Großes Thema ist für mich auch die Verkehrswende und die Klimapolitik“, sagt Thiel. „Wir müssen einen breiten Mix aus allen Möglichkeiten der Mobilität anbieten: einen attraktiven ÖPNV ebenso wie gute Strukturen für den Radverkehr.“ Zudem ist Thiel eine Verfechterin eines generellen Nachtflugverbots am Flughafen Köln/Bonn zwischen 22 und 6 Uhr. Und auch eine neue Offensive in Sachen Sicherheit und Sauberkeit möchte sie starten. Das seien nicht nur wichtige Standortfaktoren, sondern den Menschen besonders wichtig, weiß die frühere Amtsleiterin. Sie möchte das Bewusstsein der Bürger dafür sensibilisieren. Wilder Müll in den Straßen ärgert sie ebenso wie Unrat in der Natur, die sie liebt.

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