„Lost Place“ in Seligenthal Brückenreste in Siegburg trotzen der Zeit

Siegburg · Sie ist das Relikt einer unerfüllten Erwartung: Die Trümmer der Ummigsbach-Brücke geben in Seligenthal Raum für Legenden. Seit mehr als 75 Jahren trotzen ihre Überreste der Zeit.

 Die riesigen Ruinen der Ummigsbach-Brücke ragen aus einem Waldstück in Seligenthal.

Die riesigen Ruinen der Ummigsbach-Brücke ragen aus einem Waldstück in Seligenthal.

Foto: Annika Schmidt

Unter Moos und Sträuchern liegen sie verborgen und erinnern unweit des Klosters Seligenthal an längst vergangene Zeiten. Wer die Trümmer entdeckt und ihnen folgt, steht unvermittelt vor einem Pfeiler, der meterhoch gen Himmel ragt und den Bogen hin zu einer kleineren Stütze schlägt. Garniert mit Graffiti und umringt von Bäumen steht am Rande des Siegburger Stadtteils das, was von der Ummigsbach-Brücke übrig geblieben ist. Und trotzt seit mehr als 75 Jahren der Zeit – weitaus länger als die Brücke ihre eigentliche Bestimmung erfüllen konnte. Als Relikt eines umfassenden Bauprojektes der 1920er Jahre, das die mit ihm verbundenen Erwartungen nie erfüllt hat. Denn mit der Zerstörung des Viadukts über den Ummigsbach begann auch der Untergang der Wahnbachtalstraße. Die Brücke, die Teil der Straße war, wurde nie wieder neu errichtet, und die Wahnbachtalstraße versank wenig später auf einer Länge von insgesamt 6,3 Kilometern auf dem Grund der Wahnbachtalsperre.