Berufsstarterbörse Unternehmen informieren Schüler über Ausbildung und Perspektiven

SIEGBURG · Punkt neun Uhr strömten gestern Morgen Schüler aus insgesamt 80 eingeladenen weiterführenden Schulen im gesamten Kreis in die Rhein-Sieg-Halle zur vierten Berufsstarterbörse unter dem Titel "Talente im Dialog".

 Dicht drängen sich die jungen Leute an den Ständen der Unternehmen in der Rhein-Sieg-Halle.

Dicht drängen sich die jungen Leute an den Ständen der Unternehmen in der Rhein-Sieg-Halle.

Foto: Paul Kieras

Der Informationstag wurde wieder von der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg organisiert und hatte zum Ziel, jungen Nachwuchskräften mit der Präsentation verschiedener Ausbildungsberufe sowie der darin ausbildenden Betriebe eine Entscheidungshilfe bei der Berufswahl zu geben und sie dabei auch für einen dualen Studiengang zu begeistern.

Vertreter von 70 regionalen und überregionalen Unternehmen, Institutionen, Behörden und Schulen standen den jugendlichen Besuchern an ihren Ständen Rede und Antwort. Joey Lee aus der neunten Klasse der Alexander-von-Humboldt-Realschule in Siegburg interessierte sich mehr für den naturwissenschaftlichen, ihre Klassenkameradin Nurtane Yetis für den kaufmännischen Bereich. Beide seien sie aber "offen für alles". Durch das breit gefächerte Angebot fühlten sich die Schülerinnen "sehr gut informiert".

Großes Interesse bescheinigte Martina Galwas vom Köln-Bonn Airport den Besuchern. Klare Vorstellungen hätten die allerdings noch nicht. Das bestätigte auch Lutz Fischer vom Landesverband Gartenbau Rheinland. Er berichtete, dass viele Jugendliche an seinem Stand überrascht über die Vielfalt der Berufszweige seien, die sein Verband vertritt. Nämlich den Blumen- und Zierpflanzenbau, Endverkauf, Baumschulen und Friedhofsgärtnerei.

Martina Schöndorf-Waldorf, Leiterin der veranstaltenden Regionalagentur, beklagte den Fachkräftemangel und die Tatsache, dass viele Abiturienten nach wie vor ein Studium vorzögen. Dabei biete gerade eine duale Ausbildung hervorragende Perspektiven für weitere Qualifikationen.

Christoph Kappes von der gleichnamigen Eventgastronomie sucht händeringend sechs neue Auszubildende für das Jahr 2016, und selbst für 2015 konnte er bisher zwei Stellen immer noch nicht besetzen. "Einen Koch zu finden, ist fast unmöglich", so Kappes. Eine Lehrstelle anzutreten, sei immer möglich, nicht nur im August, erklärte Schöndorf-Waldorf. Allerdings sei das oft mit Problemen verbunden, weil die Berufsschulen schon mit dem Unterricht begonnen hätten. Sie riet aber jedem Kurzentschlossenen, der noch eine Lehre beginnen will, trotzdem: "Sofort hin zur Arbeitsagentur."

Die Situation bei den Lehrstellen habe sich übrigens entspannt, berichtete Thomas Lohr, Berufsberater bei der Arbeitsagentur Siegburg. "Uns wurden bis jetzt schon 1619 Ausbildungsplatzangebote in unserem Zuständigkeitsbereich für das kommende Jahr eingereicht", sagte Lohr, der gestern die aktuellen Zahlen vom gleichen Morgen vorlegte. An der Spitze liegen offene Lehrstellen zum Polizeivollzugsbeamten im gehobenen Dienst (167), gefolgt von Ausbildungsplätzen zum Bankkaufmann (118) und Bürokaufmann/Büromanagement (72).

Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn wies bei der Eröffnung der Messe darauf hin, wie wichtig es sei, den richtigen Ausbildungsplatz zu finden. Die Veranstaltung diene dazu, Fachkräftenachwuchs zu generieren und den auch in der Region zu halten. Wer einen Ausbildungsplatz bekomme, müsse aber "auch bereit sein, sich stets weiterzuentwickeln." Erfolg im Beruf setze "lebenslanges Lernen" voraus, so Huhn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort