Ausstellung im Rathaus-Foyer Unterwegs fürs Gesicht der Stadt
SANKT AUGUSTIN · Sankt Augustin ist fotogen. Wer anders als die Fotografen des heimatgeschichtlichen Arbeitskreises könnten es besser wissen? Sie sind seit vielen Jahren in der Stadt und ihren Ortsteilen unterwegs und dokumentieren lebendige Stadtgeschichte. Sankt Augustin ist dynamisch. Wie dynamisch, auch davon legen die Fotos des Arbeitskreises beredtes Zeugnis ab. Eine kleine Auswahl der Arbeiten der heimatforschenden Hobbyfotografen ist jetzt im Foyer des Rathauses zu sehen.
"Wir wollen die Entwicklung unserer Stadt für die nachfolgenden Generationen dokumentieren", sagte Heinrich Dittmar, der von Anfang an der Gruppe angehört, bei der Eröffnung der Ausstellung. Sie zeigt indes nur einen kleinen, aber dennoch spannenden Ausschnitt aus der umfangreichen Fotosammlung des Stadtarchives, dessen Chef Michael Korn die Arbeit der Fotogruppe koordiniert. "Wir treffen uns vier mal im Jahr und besprechen dann die Themen", so Korn.
Der Themen gibt es viele, und so haben sich die derzeit zehn Fotografen die Stadt nach Ortsteilen aufgeteilt. In diesen Tagen sind die Fotografen in allen Stadtteilen unterwegs und lichten alle Straßen, Kirchen, Friedhöfe, Straßenbahnhaltestellen, Denkmäler, größeren Baumaßnahmen wie den Huma-Neubau, Kreisverkehre und Gewerbegebiete ab.
Dazu kommen Einzelprojekte wie der Huma-Neubau, das Grüne C, die Bebauung des ehemaligen Tacke-Areals, die Kläranlage oder die Siegaue. Auch kulturelle Veranstaltungen werden fotografiert. Das Schöne an den Projekten für die Stadt und ihren Archivar Korn: Sämtliche Aufnahmen werden samt Erläuterungen an das Stadtarchiv übergeben, wo sie gesichert und allen Interessierten zugänglich gemacht werden.
"Sie geben der Stadt ein Gesicht", dankte Bürgermeister Klaus Schumacher den Fotografen für ihr Engagement. "Sie fotografieren nicht nur, sie geben auch ein Gefühl wieder." Es sei schon etwas Besonderes, so eine Gruppe zu haben. "Ohne sie bekämen wir nie einen derartigen Fundus zeitgeschichtlicher Dokumente über unsere Stadt", so der Bürgermeister.
Heinrich Dittmar aus Menden ist einer aus der aktiven Gruppe und seit den 90er Jahren mit der Kamera in Sankt Augustin unterwegs. "Ich finde es einfach schön, meine Stadt zu erkunden", sagte der Bremer, der 1975 nach Sankt Augustin kam.
Heinrich Hatz hat unter anderem viele Jahre im Planungsamt der Stadt gearbeitet und schon immer Fotografie als sein Hobby betrieben. In den 70er Jahren fertigte er eine Panoramaaufnahme vom Pleiser Dreieck an, damals eine ehemalige Kiesgrube. Heute ist das große Areal zugebaut. "Ich habe dann noch einmal eine Panoramaaufnahme gemacht, wie es heute aussieht", so Hatz. Beide Fotografien sind in der Ausstellung übereinander zu sehen - Stadtgeschichte pur.
Die Fotogruppe
Derzeit besteht die Fotogruppe des heimatgeschichtlichen Arbeitskreises aus zehn Fotografen. Dazu gehören Heinrich Dittmar, Walter Göhring, Heinrich Hatz, Peter Höfer, Andreas Kühne, Ralf Liebers, Günter Roitzheim, Walter Rosteck, Rainer Schmidt und als einzige Frau Zhaoyu Cui. Neue Fotografen sind willkommen. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat , kann sich bei Stadtarchivar Michael Korn melden. Kontakt: 02241/243508.
Das Stadtarchiv im Rathaus ist montags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.