Kursus der Volkshochschule Väter und Söhne kochen gemeinsam

Hennef · Verlockende Düfte erfüllten am Samstagvormittag die Küche der Kopernikus-Realschule Hennef. Beim Volkshochschulkursus "Wenn der Vater mit dem Sohne - Kochen für Väter mit Söhnen ab zwölf Jahren" stand ein anspruchsvolles Menü auf dem Tagesplan.

 Zwiebeln schneiden wie ein Profi: Koch Lothar Vogt (links) zeigt (von links) Jonas Minz sowie Kai und Frank Sandgathe in der Hennefer Realschule, wie es geht.

Zwiebeln schneiden wie ein Profi: Koch Lothar Vogt (links) zeigt (von links) Jonas Minz sowie Kai und Frank Sandgathe in der Hennefer Realschule, wie es geht.

Foto: Ingo Eisner

Unter der Leitung von Lothar Vogt bereiteten dreizehn Jungen und Männer das Menü in vier Teams zu. Als Vorspeise gab es eine "Kürbis-Chilicremesuppe mit Pfefferminzsahne". Während sich zwei Teams daran machten, mit großen Küchenmessern die Kürbisse für die Suppe von ihrer Schale zu befreien und in kleine Stücke zu schneiden, bereiteten die anderen derweil den Hauptgang vor: "Gefüllte Paprikaschoten in feuriger Tomatensauce auf griechischen Nudeln mit gehackten Oliven".

Beim Aushöhlen der Paprika sowie dem Kleinschneiden der Zwiebeln für die Füllung zeigte sich, wer bereits Übung im Umgang mit dem Messer hat. Zweimal im Jahr findet der Kochkursus der Volkshochschule (VHS) für Väter und Söhne in der Hennefer Realschule statt und erfreut sich großer Beliebtheit. Ralf Selzer und sein Sohn Christian nehmen sind schon zum achten Mal mit dabei.

Durch einen Kochkursus in der Schule war Christian die Idee gekommen, so etwas mit seinem Vater auszuprobieren. "Es hat uns solchen Spaß gemacht, dass wir es immer wieder machen wollten", erzählt der 14-Jährige. "Und ich lerne hier auch viel für die Zukunft, so dass ich später, wenn ich alleine wohne, auch für mich selbst kochen kann." Sein Vater ergänzt: "Seitdem wir den Kursus das erste Mal bei Lothar gemacht haben, gehen wir nur noch zu ihm."

Kursleiter Lothar Vogt hat selbst eine Berufsausbildung zum Koch abgeschlossen. In den vergangenen 20 Jahren arbeitete er als selbstständiger Lebensmitteltechniker, bevor er vor einigen Monaten in den vorzeitigen Ruhestand ging. Die Vater-Sohn-Kochkurse der VHS leitet er inzwischen seit fünf Jahren. Dabei bereitet er jeden Termin gewissenhaft vor, entwirft ein Menü, formuliert ein detailliertes Rezept und kauft die Lebensmittel ein. "Die Rezepte so präzise aufzuschreiben fällt mir manchmal schwer. Als Koch arbeitet man selten nach Rezept, sondern macht einfach", sagt er. Bei den Kochkursen versuche er vor allem, den Teilnehmern die Scheu vor dem Herd zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass man auch mal improvisieren muss. Beim gemeinsamen Kochen von Vater und Sohn sieht er einen besonderen Vorteil: "Es fördert die Kommunikation. Häufig reden Jugendliche nicht viel mit ihren Eltern. Beim Kochen müssen sie miteinander sprechen."

Als der Koch von Gruppe zu Gruppe zieht, um Hilfestellung zu leisten, zeigt Jürgen Jeske seinem Sohn gerade einen Trick, wie er die Zwiebeln feiner schneiden kann. Jeske und die 13-jährigen Zwillinge Moritz und Felix sind zum ersten Mal mit von der Partie. "Wir haben alle drei Spaß am Kochen, deshalb dachte meine Frau, das wäre ein tolles gemeinsames Event für uns und hat uns den Kursus geschenkt", erzählte Jeske. Das Trio funktioniert wie ein eingespieltes Team. Jeder übernimmt eine andere Aufgabe, gegenseitige Hilfeleistung ist dabei selbstverständlich.

Etwa zwei Stunden später steht ein raffiniertes, selbstgekochtes Drei-Gänge-Menü auf dem Tisch, dass die Teilnehmer mit Stolz genießen. Der Nachtisch, "Bratapfel Schweizer Art mit Topfenfüllung und Johannisbeersauce", setzt dem gemeinsam zubereiteten Menü das Sahnehäubchen auf.

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