Lichtspektakel am Montag Veranstalter im Lockdown-Tief setzen leuchtenden Hilferuf in die Nacht

Lohmar · In der Nacht von Montag auf Dienstag erstrahlen Gebäude, Denkmäler in Lohmar und Siegburg in rotem Licht: Die Veranstaltungsbranche macht mit Beleuchtungs-Aktionen in der „Night of Light“ auf ihre Situation durch den Corona-Lockdown aufmerksam.

 Uli Hoppert und Sonja Boddenberg neben dem „Protektor“ am Kinderheim Pauline von Mallinckrodt. Am Montag wird er in rotes Licht getaucht, wie Gebäude und Denkmäler in der Region.

Uli Hoppert und Sonja Boddenberg neben dem „Protektor“ am Kinderheim Pauline von Mallinckrodt. Am Montag wird er in rotes Licht getaucht, wie Gebäude und Denkmäler in der Region.

Foto: Paul Kieras

Ein riesiges roboterähnliches Wesen, der „Protektor“, steht vor dem Kinderheim Pauline von Mallinckrodt und soll die Bewohner beschützen. Die Skulptur, die der Siegburger Künstler Volker Bremer mit Jugendlichen des Hauses aus Schrottteilen geschaffen hat, ist schon allein auffällig. Am kommenden Montag wird sie zudem mit rotem Licht angestrahlt: in der bundesweiten Aktion „Night of Light“, die auf die prekäre Situation der Veranstaltungsbranche in dieser Zeit aufmerksam machen soll.

Uli Hoppert, Inhaber von Siren Media Veranstaltungstechnik Siegburg, beteiligt sich daran. Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft, Veranstaltungs-Locations, aber auch Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering oder Bühnenbau setzen in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni zwischen 22 und 1 Uhr Gebäude mit roter Beleuchtung in Szene.

Kinderheim und Kapelle werden illuminiert

Initiiert wurde der „flammende Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft“ von der Essener Firma LK, Anbieter von Live- und Markenkommunikation. Hoppert hat sich für das Kinderheim Pauline von Mallinckrodt entschieden, um sich nicht nur an der Aktion zu beteiligen, sondern auch dem Heim eine Freude zu machen. „Zum einen, weil das Haus hervorragende Arbeit leistet und zum anderen, weil auch die Kinder in den letzten Wochen nicht viel zu lachen hatten“, lautet seine Begründung.

Auch die Kapelle auf dem Gelände des Heims bezieht er in sein Projekt ein. Das Innere des Gotteshauses wird illuminiert, sodass das rote Licht durch die Glasfenster nach außen dringt. Die Leiterin der Einrichtung, Sonja Boddenberg, war nach eigenen Worten gleich „begeistert“ von Hopperts Idee.

Branche hatte plötzlich keine Arbeit mehr

„Wir hätten jede Branche unterstützt, denn es geht allen zurzeit schlecht und wir müssen uns solidarisch zeigen“, sagt Boddenberg. Die Lichtinstallation nimmt sie zum Anlass, um daraus ein kleines Event für die Jugendeinheiten des Heims zu organisieren. „Wir werden alkoholfreie Cocktails bereiten und bei einem Lagerfeuer den Abend genießen“, kündigt sie an.

Laut Hoppert ist die Veranstaltungsbranche besonders schwer durch die Corona-Krise betroffen. Seit dem Lockdown am 13. März seien von einem Tag auf den anderen sämtliche Großveranstaltungen untersagt worden, die Umsätze auf null zurückgegangen. Eine Wiederkehr zur Normalität sehe er in absehbarer Zeit nicht, sagt er.

Auch in Siegburg findet eine Aktion statt: Die Veranstaltungs-DJs Sascha Gansen und Mario Scholz folgen ebenfalls dem Aufruf der LK und tauchen das Denkmal auf dem Markt in rotes Licht.

Ein Hingucker ist am Montagabend sicher auch der Fernmeldeturm in Lohmar-Birk. Er wird aus weiten Teilen des Rhein-Sieg-Kreises und bis Köln durch die rote Beleuchtung sichtbar sein, für die die Frechener „Trust“-Event­agentur sorgt. Damit möchte sie nach eigenen Angaben „eine besonders große Reichweite erzielen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort