Nicht zögern: 110 wählen Verkehrskontrollen zum Schutz vor Einbrechern durch

RHEIN-SIEG-KREIS · Jedes Jahr in der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche. Örtliche und überörtliche Einzeltäter oder Banden nutzen verstärkt die Gelegenheit, Häuser und Wohnungen auszuräumen. Die gute Infrastruktur begünstigt eine rasche Flucht der Kriminellen über die A 560, A 3, A 59 und A 61.

 Bei den Verkehrskontrollen arbeiten Beamte der Kreispolizei und des Bonner Polizeipräsidiums Hand in Hand.

Bei den Verkehrskontrollen arbeiten Beamte der Kreispolizei und des Bonner Polizeipräsidiums Hand in Hand.

Foto: Arndt

Ein Großaufgebot von Beamten der Kreispolizeibehörde und des Polizeipräsidiums Bonn führte am Donnerstag neben weiteren Verkehrskontrollen auf jeweils eigenem Gebiet auch eine gemeinsame an der B 56/Bundesgrenzschutzstraße in Hangelar durch, weil dort die Zuständigkeitsgrenze verläuft.

"Wir sind daher auf eine interkommunale Zusammenarbeit angewiesen", sagte Landrat Sebastian Schuster, der mit der Bonner Polizeipräsidentin, Ursula Brohl-Sowa, die Aktion verfolgte. Im Visier hatten die Beamten laut Ralf Dittrich, Leiter Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde, verstärkt überörtliche Täter, die in großen viertürigen Fahrzeugen oder Lieferwagen unterwegs sind.

Angehalten wurden aber auch ältere Fahrzeuge. Man wisse, dass Täter oft verschiedene, vor allem alte Autos verwendeten, von denen bis zu 15 unter einem Halternamen angemeldet seien, sagte Dittrichs Kollege Burkhard Rick. Zusätzlich achte man auf die Personen in den Fahrzeugen, besonders auf Männer zwischen 18 und 40 Jahren sowie auf Gruppen mit Kindern. Die Fahrzeuge wurden auf mögliches Diebesgut und verdächtiges Werkzeug durchsucht.

Dirk Schuster, Leiter des Einbruchskommissariats Bonn, erklärte, Einbrüche fänden meist ab dem späten Vormittag bis in die Abendstunden statt. Sowohl in Bonn als auch im Kreisgebiet sind die Delikte im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zu 2014 leicht zurückgegangen (im Kreis von 548 auf 486). Das sagt laut Schuster und Brohl-Sowa aber nichts aus. In Bonn und dem Kreis lag der Schnitt im Sommer bei fünf Einbrüchen pro Tag, jetzt sei schon eine leichte Steigerung zu verzeichnen, so die Polizeichefs.

Sie forderten die Bevölkerung auf, ein wachsames Auge in ihrer Nachbarschaft zu haben, Haus und Wohnung zu sichern und beim geringsten Verdacht die 110 zu wählen. Niemand müsse bei Fehlalarm Repressalien fürchten. Erfreulich nannten beide, dass es aufgrund vermehrter Hinweise in 50 Prozent der Fälle nur zu einem Einbruchsversuch gekommen sei.

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