Rhein-Sieg-Kreis Vertreter der Bäcker-Innung schildern Landrat ihre Nöte
RHEIN-SIEG-KREIS · In alter Tradition haben Vertreter der Bäcker-Innung Bonn/Rhein-Sieg Landrat Frithjof Kühn zu Beginn des neuen Jahres einen Besuch abgestattet.
Und wie immer hatten sie eine Brezel als Glücksbringer mitgebracht. Die stammte nach 2013 erneut aus der Backstube von Tobias Frohn, Vorstandsmitglied der Bäcker-Innung. Obermeister Bernd Rott übermittelte nicht nur gute Wünsche für 2014, sondern gab auch einen Überblick über die Probleme des Bäckerhandwerks.
Zunächst wusste er aber Erfreuliches zu berichten, denn die Bemühungen des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks, die deutsche Brotkultur zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco erklären zu lassen, seien auf einem guten Weg. Sorge bereiten den Bäckern laut Rott unter anderem die Folgen der EEG-Umlage.
Denn ihre Betriebe gehören nicht zu den Unternehmen, die davon befreit sind. Die höheren Kosten müssten notgedrungen an die Kunden weitergegeben werden, die selbst ebenfalls schon über gestiegene Strompreise klagten. "Energiewende ja, aber mit einer gerechteren Verteilung der Lasten", so Rotts Appell an die Politik.
Auf völliges Unverständnis trafen bei allen die Überlegungen der EU, die Meisterprüfung abzuschaffen. Auch Kühn sieht darin den völlig falschen Weg, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das duale Ausbildungssystem habe sich bewährt, der Meistertitel sei Garant für Qualität und bringe wirtschaftliche Vorteile.
Den Verzicht darauf hält der Landrat für "fatal", und er ist überzeugt, dass nicht die Abschaffung in Deutschland, sondern die Einführung des Systems in anderen EU-Ländern zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit Thema sein sollte.