Umfrage bei Reisenden Viele Urlauber machen Halt an Siegburger Raststätte

SIEGBURG · Zum Ferienstart herrschte bei Reisenden auf der Raststätte an der A 3 gute Stimmung. Für viele ist es der erste Stopp auf einer langen Fahrt in Richtung Süden.

 Wouter van Niel und Savannah van Mil machten auf dem Weg nach Slowenien Zwischenstopp in Siegburg.

Wouter van Niel und Savannah van Mil machten auf dem Weg nach Slowenien Zwischenstopp in Siegburg.

Foto: Paul Kieras

Entspannt ist die Stimmung am Samstag um 11 Uhr an der Raststätte Siegburg. Von Stau und Stress keine Spur. Es ist das erste Ferienwochenende in Nordrhein-Westfalen, einem der letzten Bundesländer, in denen am Freitag endlich die Sommerferien begonnen haben.

Am ersten Morgen danach ist die Raststätte an der A 3 voller Fahrzeuge: Vans, Wohnmobile und -wagen sowie Busse stehen überall. Das schöne Wetter nutzen viele, um sich an einem der Tische unter schattenspendenden Bäumen auszuruhen und auf die Weiterfahrt vorzubereiten. So auch Savannah van Mil und Wouter van Niel. Aus Eindhoven sind die Niederländer heute nach Salzburg unterwegs, doch am Montag geht es dann weiter zum eigentlichen Reiseziel: Slowenien. Bleiben möchten die jungen Leute insgesamt drei Wochen. Was dabei auf dem Programm steht? „Sportklettern, Abenteuer und in der Natur relaxen“, so van Niel. „Wir haben ein Zelt dabei und freuen uns sehr auf die schöne Umgebung.“

In Slowenien machen sie das erste Mal Urlaub. Darauf gekommen sind sie, als sie im Mai in Kroatien geklettert sind und erfahren haben, dass Slowenien ebenfalls einiges zu bieten hat. „Außerdem suchen wir uns jedes Jahr ein neues Urlaubsziel“, sagt van Niel.

Zwei Tage für die Fahrt nach Griechenland

Seit Jahren immer dasselbe Ziel hat hingegen die fünfköpfige Familie Rozatzi aus Kleve. Rund zwei Stunden sind sie bereits unterwegs, als sie Rast in Siegburg machen. Ihr Ziel: Die griechische Stadt Xanthi. Denn da lebt Vater Raifs Familie. Auf die freut sich die 14-jährige Tochter Inci besonders. Ihr zehnjähriger Bruder Enan hingegen freut sich nur auf den Strand. Jetzt, wo er die Grundschule geschafft hat und im Herbst auf die weiterführende Schule kommt, hat er sich die Erholung verdient. Außerdem freuen sich beide, dass die Schule endlich vorbei ist, denn „es war die letzten Tage total langweilig“, sagt Inci. „Die Noten standen fest, da war nichts mehr los.“ Rund zwei Tage plant die Familie für ihre Reise ein.

Von den vielen Baustellen lässt sich Mutter Matratzi nicht stressen. Sie seien früh genug losgefahren und hätten ein gutes Zeitpolster, sagt sie. „Wir müssen jetzt nach Italien, dann mit dem Schiff übersetzen und kommen erst am Montag in Xanthi an“, so Vater Raif. „Alle zwei Jahre fahren wir dorthin.“ Zwar sei er mit dem Auto viel länger unterwegs als mit dem Flugzeug, aber es sei einfach günstiger. „Und vor Ort erwarten uns vier Wochen Entspannung.“

Von Ostfriesland an den Bodensee

Nur eine Woche Urlaub macht Hans-Günther Warntjes mit seiner Frau und seinen Geschwistern. Aus dem ostfriesischen Leer kommen die vier Reisenden, die den Bodensee ansteuern. Dabei freut er sich besonders auf die Ruhe. Auf die Frage, ob er in seiner Heimat im Norden nicht schon genug Ruhe hätte, reagiert er mit einem Lachen: „Nein, da sind ja meine ganzen Enkelkinder“, so Warntjes. Bereits drei der insgesamt acht Stunden Fahrt haben die Reisenden hinter sich gebracht.

Ein Blickfang ist ein Wohnmobil mit Kölner Kennzeichen, das in der Schlange zum Tanken ansteht. Es handelt sich um einen Oldtimer der Marke Volkswagen aus dem Jahr 1985. „Das Modell heißt T3 Gipsy“, sagt Fahrerin Pia Schlinkmann. Hier in Siegburg macht sie ihre erste Pause, dabei ist sie gerade einmal seit einer Dreiviertelstunde unterwegs. Der Grund: Sie hatte den Oldtimer nicht vollgetankt. „Seit einem Jahr ist er in unserem Besitz, und wir waren letztes Jahr damit in Frankreich am Atlantik.“ Nun hoffe sie, dass er den Weg zu ihrem diesjährigen Urlaubsziel Kroatien schaffe. „Der Weg beträgt rund 1000 Kilometer“, sagt Schlinkmann. Sicherheitshalber tanke sie alle 400 Kilometer, „weil der Tank nicht so groß ist.“ Gut vorbereitet fühlt sie sich, als sie gut gelaunt zur Weiterfahrt wieder in ihr außergewöhnliches Wohnmobil einsteigt.

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