S-Bahn-Pläne Von Hennef und Siegburg direkt zum Flughafen Köln/Bonn

RHEIN-SIEG-KREIS · Das Angebot an S-Bahn-Fahrten auf der Siegstrecke soll ausgeweitet werden. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) will die Linie S13, die bislang in Troisdorf endet, über Siegburg bis nach Hennef verlängern. Damit bekommen beide Städte erstmals eine direkte Bahnanbindung an den Flughafen Köln/Bonn.

Den Nahverkehrspolitikern in der Region ist das aber nicht genug. Sie fordern in der Verbandsversammlung, die S-Bahn-Linie bis nach Au/Sieg fortzuführen. Das ist ein gemeinsames Anliegen von CDU, SPD, Grünen und FDP.

Wie berichtet, hatte der NVR Verbesserungen für die Siegstrecke in Aussicht gestellt. Bei der Ausschreibung hatte er den Bedarf unterschätzt. Die eigens bestellten Talent-2-Züge, die seit Juni 2012 im Einsatz sind, bieten vor allem in Spitzenzeiten nicht genug Platz. Der Verband will durch Doppelstockwagen und umgebaute Silberlinge für Entlastung sorgen, aber auch das S-Bahn-Angebot verdichten.

Der NVR-Geschäftsführung schwebt vor, einzelne Fahrten der S13, die bislang in Troisdorf enden, über Siegburg bis nach Hennef zu verlängern. So würde sich das Angebot von S12 und S13 zusammen in Spitzenzeiten von einem 20- auf einen 10-Minuten-Takt verdichten.

Der NVR muss sich aber noch mit der Bahn-Tochter DB Regio über die Finanzierung verständigen. "Die Verhandlungen laufen, wir wollen das so schnell wie möglich umsetzen", erklärte NVR-Sprecherin Ute Reuschenberg. Für einen späteren Zeitpunkt nannte der NVR die Option, auch Eitorf anzubinden.

Doch das ging den Parteien nicht weit genug: CDU, SPD, Grüne und FDP forderten, die S-Bahn in den Hauptverkehrszeiten bis nach Au/Sieg zu verlängern. Das soll jetzt geprüft werden.

"Dadurch wären sowohl Eitorf als auch Windeck angebunden. Man kann die Bahnnutzer dort nicht einfach außen vor lassen", sagte Ingo Steiner (Grüne). Ähnlich äußerte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker, die sich der Kapazitätsprobleme auf der Siegstrecke angenommen hat: "Gerade aus den Kommunen Eitorf und Windeck, wo nur zwei Züge pro Stunde und Fahrtrichtung verkehren, kommen zahlreiche Beschwerden."

Auch dem Eitorfer SPD-Kreistagsabgeordneten Dietmar Tendler geht es um die Entlastung der Siegstrecke: "Wenn man jedoch das Problem des unzureichenden Sitzplatzangebotes auf der Siegstrecke in den Griff kriegen will, brauchen wir eine Verlängerung bis nach Au/Sieg." In Au seien Wendemöglichkeiten für die Bahnen vorhanden.

Der NVR machte deutlich, dass solch ein Angebot - trotz der technischen Gegebenheiten in Au - zu Mehrkosten führe. Es bedürfe in diesem Falle einer "zusätzlichen Landesfinanzierung". Die Verkehrspolitiker legten indes Wert darauf, dass durch die Fortführung der S13 auf die Siegstrecke kein falsches Signal gesetzt wird.

Schließlich soll diese S-Bahn-Linie, wie die Fraktionen noch einmal bekräftigten, auch bis nach Bonn-Oberkassel verlängert werden. Erst vor wenigen Monaten hatte der Kreistag eine Resolution verabschiedet, in der er auf den Ausbau der S-Bahn-Linie 13 drängte. Er befürchtete, dass die Realisierung gefährdet ist.

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