Erstklässler in der Region Warnwesten für die i-Dötzchen

RHEIN-SIEG-KREIS · Strahlender Sonnenschein, die Vögel zwitschern in den Bäumen, doch die Zeit des Spielens ist nun für viele Kinder vorbei. Für die Einschulung ist die Turnhalle der Siegauenschule in Troisdorf-Bergheim in eine Aula umfunktioniert worden.

 "Wer von euch ist denn schon aufgeregt?" Kinder und auch manche Erwachsenen betreten mit der Einschulung Neuland und sind nervös.

"Wer von euch ist denn schon aufgeregt?" Kinder und auch manche Erwachsenen betreten mit der Einschulung Neuland und sind nervös.

Foto: Arndt

Um 10 Uhr strömen freudestrahlende, nervöse und auch leicht verunsichert aussehende Kinder, alle mit bunten Schultüten und Ranzen ausgestattet, samt Eltern und Geschwistern in die Halle. Die Grundschule hat seit Donnerstag 240 Schüler, davon sind 51 neue Erstklässler, die in zwei Klassen aufgeteilt wurden. Im Rhein-Sieg-Kreis hatten rund 5400 Kinder den ersten Schultag.

"In der Schule ist das Erste, das man lernt, nicht Lesen, Schreiben, Rechnen, sondern der Schulweg", sagte Schulleiter Ingo Harens in seiner Begrüßungsrede. Darum stand an der Siegauenschule die traditionelle Schulauftaktveranstaltung der Verkehrswacht und der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis auf dem Plan. Im vergangenen Schuljahr verzeichnete die Verkehrswacht im Kreis zwar "nur" neun Schulwegunfälle, doch auch diese Zahl ist den Verantwortlichen noch zu hoch.

Der Geschäftsführer der Verkehrswacht des Kreises, Benno Reich, präsentierte den Kindern und Eltern die neuen Warnwesten für den Schulweg. Er übergab die Reflektorwesten den Lehrern, damit diese sie später in den Klassenräumen an die Erstklässler verteilen konnten. Wichtig sei, frühzeitig den Weg zur Schule mit den Kindern zu üben, sagte Reich. So würden sie das nötige Selbstvertrauen erlangen, um eigenständig und sicher das Ziel erreichen zu können. Laut Polizei passierte es in der Vergangenheit häufig, dass Eltern ihre Kinder morgens bis vor die Tür fuhren.

Die dadurch entstandenen Staus sorgten für ein wildes Durcheinander und verunsicherten vor allem die i-Dötzchen. Die durch Zeitdruck meist eilige Abfahrt, mit mehr als den erlaubten 30 km/h, um noch rechtzeitig zur Arbeitsstelle zu kommen, erhöhe das Sicherheitsrisiko um ein Vielfaches, stellte Reich fest. Aus diesem Grund haben die meisten Schulen sogenannte Schulwegpläne ausgearbeitet, auf denen der sicherste Fußweg aus verschiedenen Richtungen eingezeichnet ist.

Kindgerecht bereiteten Polizei und Verkehrswacht die Erstklässler mit einem Puppentheater auf die Teilnahme am Straßenverkehr vor. Weitere Hinweise gab es an Infoständen und in verschiedenen Flyern für die Eltern und Kinder.

Schüler aus höheren Klassen, auf die heute die Schulauftaktveranstaltung wartet, unterstützten das Programm. Lange liegt ihre Einschulung noch nicht zurück. So sangen alle Zweitklässler gemeinsam das Lied "Alle Kinder lernen lesen", bevor jede Klasse nacheinander mit einer Geschichte, einem englischsprachigen Rap und einem Gedicht die i-Dötzchen und ihre Eltern unterhielt.

Anschließend startete nach der Klasseneinteilung die erste Unterrichtsstunde. So wurden die Kinder nicht nur freudig begrüßt und wohl unterhalten, sondern auch gut vorbereitet auf den Weg gebracht und in den Schulalltag entlassen.

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