Weihnachtliche Stimmung bei Patienten und Ärzten Wie die Feiertage im Siegburger Helios Klinikum aussehen

Siegburg · Eine Ärztin, ein Pfleger, eine Patientin und ein Seelsorger erzählen von Weihnachten in der Klinik. Nicht nur Pfarrer Ottfried Wallau hat an den Feiertagen alle Hände voll zu tun.

 Sind Heiligabend in der Klinik (von links): Pfleger Oleg Busch, Oberärztin Anja Kraemer und Patientin Hannelore Walterscheid.

Sind Heiligabend in der Klinik (von links): Pfleger Oleg Busch, Oberärztin Anja Kraemer und Patientin Hannelore Walterscheid.

Foto: Paul Kieras

Sterne, Tannenzweige und Christbaumkugeln schmücken die Flure des Helios Klinikums in Siegburg. Die Dekoration bringt weihnachtliche Stimmung ins Krankenhaus und lässt bei vielen die Vorfreude auf das Fest im Kreise der Familie wachsen. Doch nicht jeder kann Heiligabend zu Hause feiern. Ärzte, Pfleger, Patienten und der Krankenhausseelsorger sind auch am 24. Dezember im Einsatz.

Krankenpfleger Oleg Busch kennt das gut. Er arbeitete schon die vergangenen Jahre an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen im Helios Klinikum. In diesem Jahr hat er am 24. Dezember eine Frühschicht, das heißt, er ist von 6 bis 14.15 Uhr im Einsatz. „Meine Kinder sind das schon gewöhnt“, sagt er. „Das Fest muss dann einfach ein bisschen nach hinten verschoben werden.“

Busch hat zwei Söhne im Alter von 21 und 13 Jahren. Wenn es möglich wäre, würde er natürlich gerne Weihnachten bei seiner Familie verbringen, sagt der Pfleger. Doch er habe sich den Beruf nun einmal ausgesucht und auch schon damals gewusst, was auf ihn zukomme. „Einen kleinen Vorteil hat es ja doch“, sagt der 46-Jährige scherzhaft. „Wenn ich nach Hause komme, ist schon alles vorbereitet.“

Anja Kraemer ist Oberärztin in der Kardiologie und arbeitet an Heiligabend von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr am nächsten Morgen. „Ich bin schon ein Weihnachtsmensch und würde lügen, wenn ich sage, es würde mir nichts ausmachen zu arbeiten“, sagt die 34-Jährige. Aber es sei nur fair: Sie habe noch keine Kinder, viele ihrer Kollegen schon.

Außerdem habe sie die Chance, wenn alles ruhig bleibe, während ihres Dienstes zu ihrer Familie nach Sankt Augustin zu fahren und auf Rufbereitschaft das Weihnachtsessen zu genießen. An Weihnachten sei die Stimmung im Krankenhaus ganz besonders, sagen Busch und Kraemer. „Es ist viel ruhiger als sonst. Man wünscht sich frohe Weihnachten und unterhält sich generell mehr mit den Patienten“, erzählt Busch.

Messe und Singen sorgen für Weihnachtsstimmung

Das erlebt auch Patientin Hannelore Walterscheid unfreiwillig in diesem Jahr. Sie kam am Dienstag ins Krankenhaus, weil sie sich durch einen Sturz die Schulter gebrochen hat. „Ich hatte schon den Sauerbraten vorbereitet. Mein Sohn, meine Schwiegertochter, Onkel und Eltern wollten Heiligabend zu uns kommen“, erzählt die 63-Jährige resigniert.

Für sie steht fest: Sie ist am 24. Dezember noch im Krankenhaus, das Fest muss umgeplant werden. Doch die Patientin nimmt es mit Fassung. „Es ist nun mal passiert, daran kann ich nichts ändern.“ Die Familie komme sie dann einfach an Heiligabend besuchen.

Für die Patienten ist eine Person an Weihnachten ganz besonders präsent: der Krankenhausseelsorger Ottfried Wallau. Er hat an den Feiertagen alle Hände voll zu tun und besucht die Patienten in ihren Zimmern. „Ich verteile dann kleine Geschenke wie Engelsfiguren, Bücher oder Kalender.

Dann nehme ich noch meine Gitarre mit und singe mit den Leuten Weihnachtslieder“, erzählt der katholische Pfarrer. Ab 17 Uhr hält Wallau in der Krankenhauskapelle eine Christmette an Heiligabend, zu der auch viele Siegburger kommen.

Bis zu 180 Gäste hätten in den vergangenen Jahren daran teilgenommen, sagt Wallau. Für den Pfarrer herrscht in seiner Kapelle an Weihnachten eine ganz besondere Stimmung. „Wenn wir das Lied 'Stille Nacht' singen, dimmen wir das Licht, und dann wird es ganz besonders besinnlich“, sagt er. Außerdem erzähle er Geschichten und sage Gedichte auf.

Er freue sich schon auf die Messe. „Mir macht es Spaß, den Leuten etwas Schönes mitzugeben, sodass sie froher und zufriedener aus dem Gottesdienst gehen“, so Wallau.

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