Kinderfest der Türkisch-Islamischen Gemeinde Siegburg "Wie sich die Menschen hier integrieren, ist einmalig"

SIEGBURG · Bereits zum siebten Mal hat die Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde in Siegburg ihre Mitbürger verschiedener Nationalitäten zum Internationalen Kinderfest "23 Nisan" und zum Tag der offenen Moschee in die Händelstraße eingeladen.

 Türkische Spezialitäten lernten die Besucher kennen.

Türkische Spezialitäten lernten die Besucher kennen.

Foto: Holger Arndt

Es gab aber noch einen weiteren Grund zum Feiern. Denn die Türkisch-Islamische Gemeinde besteht seit mittlerweile 30 Jahren. Die Veranstaltung dient der Integration, soll den Siegburger Bürgern und denen aus der Umgebung die türkische Kultur nahebringen sowie ihnen die Möglichkeit bieten, die islamische Religion kennenzulernen.

Bei türkischen Spezialitäten, folkloristischen Tanz- und Gesangseinlagen, an denen unter anderem Mädchen und Jungen der Hans Alfred Keller-Schule beteiligt waren, feierten Deutsche, Türken und Menschen zahlreicher weiterer Nationen. Der Anlass war der "23 Nisan" (deutsch: 23. April), der von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk im Jahr 1920 unter dem Motto "Unsere Kinder sind unsere Zukunft" eingeführt wurde. 1979 wurde es um den Titel "Internationales Kinderfest" erweitert.

In Siegburg, dem einzigen Ort im Kreis, wo "23 Nisan" gefeiert wird, hat dieses Fest mittlerweile schon Tradition. Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem Landrat Frithjof Kühn und Bürgermeister Franz Huhn, die vom Vorstandsvorsitzenden des Vereins, Mustafa Karaca, ebenso herzlich begrüßt wurden wie der ehemalige Imam Turgat Acari, der von 1988 bis 1992 der Gemeinde vorstand. Kühn und der türkische Generalkonsul Hüseyin Emre Engin lobten übereinstimmend das gute Miteinander ihrer Landsleute in der Kreisstadt. "Wie sich die Menschen mit ihrer Kultur hier integrieren, ist einmalig", so der Landrat.

Eine gute Bildung und Ausbildung sah Huhn in seiner Ansprache als Voraussetzung für die Zukunft der Kinder, aber auch, um "Demokratie in die Nationen zu tragen". Kinder müssten sie bereits in den Familien erlernen, damit sie später "Botschafter der Demokratie im eigenen Land werden". Mit einem kritischen Blick auf die Türkei stellte Huhn fest: "Wo Facebook und Twitter eingeschränkt werden, ist Demokratie noch nicht vollendet."

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